Röntgenkontrastmittel werden durch den menschlichen Körper nicht aufgenommen und daher unverändert ausgeschieden, erläutert das BMU. Kläranlagen könnten diese Substanzgruppe kaum zurückhalten. Dadurch gelangten diese Mittel auch in die Gewässer, wo sie lange verblieben und häufig nachgewiesen würden. Die Gewinnung von Trinkwasser werde dadurch aufwendiger. Ziel sei es, durch Maßnahmen bei der Produktwahl, bei der Herstellung, der Anwendung sowie durch Maßnahmen nach der Anwendung, den Eintrag von Röntgenkontrastmitteln ins Abwasser zu reduzieren, damit diese nicht über aufwendige und kostenintensive Technologien nachträglich entfernt werden müssen.
Expertengremium zur Bewertung von Spurenstoffen konstituiert
Im Rahmen des Stakeholder-Dialogs zur Erarbeitung einer Spurenstoff-Strategie hätten sich die beteiligten Verbände auf einen breiten Maßnahmenkatalog geeinigt, um die Umweltbelastung mit Spurenstoffen zu verringern, zu dem auch die Einrichtung eines unabhängigen Expertengremiums zur Bewertung von Spurenstoffen zähle. Dem – ebenfalls in der vergangenen Woche zusammengetretenen - Gremium gehörten 15 Experten und Expertinnen aus Bundesbehörden, Bundesländern, Industrie, Umwelt- und Wasserverbänden an, die nun auf Grundlage von Vorarbeiten des Umweltbundesamtes erste Spurenstoffe auf ihre Relevanz für die Gewässer bewerteten.
Es sei vorgesehen, dass die Organisation und Moderation des Runden Tisches von den beteiligten Akteuren im Wechsel durchgeführt wird, so dass ein ausgewogener Prozess gewährleistet werden könne. Alle beim Stakeholder-Dialog vereinbarten Maßnahmen würden in einer Pilotphase getestet und anschließend unabhängig evaluiert werden. Zur Organisation, fachlichen Begleitung und Evaluierung der Pilotphase sind das Fraunhofer ISI, die IKU GmbH und das Umweltbundesamt (UBA) einbezogen.