In der Studie wurde untersucht, wie schnell das Grundwasser auf klimatische Änderungen reagiert. Sie wurde aktuell in der Zeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlicht.
Grundwasser speise sich vor allem aus Regen, der im Boden versickert und dort gespeichert wird, erklärte das ZMT. Oft nur mit einer Geschwindigkeit von wenigen Metern pro Jahr fließe das Wasser dann in Bäche, Flüsse, Seen oder direkt ins Meer ab. Auf die Eigenschaften eines solchen Grundwassersystems hätten verschiedene Faktoren Einfluss: die Beschaffenheit des Bodens beispielsweise, oder die Neigung des Geländes. Dadurch bestimme sich, wie schnell das Wasser ausgetauscht wird.
Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler aus Europa, Nordamerika und Australien trugen weltweite Datensätze über die Merkmale der Grundwassersysteme zusammen, berichtete das ZMT weiter. Anhand von Simulationsmodellen berechneten sie die Reaktionszeit der Systeme auf eine gesteigerte oder gedrosselte Wasserzufuhr, wie sie im Rahmen des Klimawandels zu erwarten ist. Dabei habe sich herausgestellt, dass sich in vielen Gebieten erst in 100 oder mehr Jahren ein Einfluss des Klimawandels auf das Grundwasser bemerkbar machen wird. Je nach Beschaffenheit könne ein Grundwassersystem Schwankungen in der Wasserzufuhr unterschiedlich gut abpuffern.
Das ZMT weist darauf hin, dass Grundwasser die größte Frischwasserreserve der Erde ist. Mehr als zwei Milliarden Menschen bezögen ihr Trinkwasser aus dem Grundwasser. Klimawandel, Übernutzung sowie die wachsende Weltbevölkerung stellten große Herausforderungen an eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen, insbesondere in Küstenregionen. Für entsprechende Managementpläne seien die Ergebnisse der Studie von großer Bedeutung, betonte das Institut.