Bad Dürrheim baut neues Wasserwerk mit Enthärtung


Zudem wird die Verwaltung dem Beschluss zufolge beauftragt, eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit der Gemeinde Brigachtal auszuarbeiten, nach der die beiden Rohwasserbrunnen für eine gemeinsame Wasseraufbereitung zusammengeführt werden und Brigachtal aus dem neuen an der B 27 mit Reinwasser gelegenen Wasserwerk versorgt wird. Die BIT Ingenieure AG und die Veolia Water Technologies Deutschland GmbH würden mit der weiteren Planung bis zur Genehmigungsplanung beauftragt. Mit dem gewählten Verfahren soll die Gesamthärte des Wassers von 24°dH (deutscher Härte) in der Kernstadt auf 8,2°dH reduziert werden. Die Investitionssumme für das neue Wasserwerk soll bei sieben Millionen Euro liegen. Der Bau soll Mitte bis Ende 2020 fertig gestellt sein.


Der Härtegrad des Wassers für die Stadt war in der Vergangenheit Gegenstand eines Rechtsstreits. Die auf einen Härtegrad von höchstens 14°dH abzielende Klage eines Hauseigentümers aus Bad Dürrheim-Hochemmingen hatte das Verwaltungsgericht Freiburg mit einem Urteil abgewiesen (Az.: 1 K 2092/11 vom 25.09.2013). Der Kunde eines Wasserversorgers habe keinen Anspruch auf einen bestimmten Härtegrad des Wassers, hieß es in dem Urteil. Es gebe keine Vorschriften, die einen maximalen Härtegrad von 14°dH festlegten. Vielmehr setze weder die Trinkwasserverordnung noch die DIN 2000 einen Calcium-Höchstwert fest. Das gelieferte Trinkwasser sei auch für den Haushaltsgebrauch geeignet, da jeder Anschlussnehmer sich auf dessen Zusammensetzung eigenverantwortlich einrichten könne und der durch die Wasserhärte entstehende Mehraufwand bei Wasch-, Putz- und Enthärtungsmitteln nicht unverhältnismäßig hoch und daher hinzunehmen sei, so das Verwaltungsgericht. Der Gemeinderat von Bad Dürrheim hatte sich im Jahr 2008 noch gegen eine Enthärtung des Wassers durch eine Beimischung weicheren Wassers entschieden.