Bayern: Viele Menschen fühlen sich nicht von Hochwasser bedroht


Obwohl sich ein Drittel der Bayern als gut informiert in Sachen Hochwasserschutz bezeichne, wüssten lediglich 13 Prozent, dass Starkregen fast jeden treffen kann. In Mittelfranken seien es sogar nur 11 Prozent, der niedrigste Wert in Bayern. Von Starkregen könnten nicht nur die Anwohner in der Nähe von Gewässern betroffen sein, sondern alle Menschen in Bayern. Ursache für 87 Prozent der Schadensfälle durch Überflutungen sei in Mittelfranken Starkregen, so das Wasserwirtschaftsamt. Dieser Wert werde sonst nur noch in der Oberpfalz erreicht und liege acht Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt. Befragt wurden den Angaben zufolge im Auftrag der Initiative Hochwasser-Info Bayern insgesamt 1.400 Personen in Bayern.


Das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger im Hochwasserfall sei teilweise sehr riskant. Die Mehrheit der Bayern würde sich im Falle einer Überflutung in Lebensgefahr begeben, um ihr Hab und Gut im Keller oder in der Tiefgarage zu retten. Sicherheit vor Überflutungen gibt es trotz des Ausbaus von technischen Hochwasserschutz-maßnahmen durch die bayerische Wasserwirtschaft nicht, betont die Behörde. Wirksamer Hochwasserschutz beginne bei der Eigenvorsorge; und schon kleine bauliche Maßnahmen am Haus Pumpvorrichtungen, Sandsäcke oder eine Abdichtung des Kellers könnten Folgeschäden stark reduzieren. Die Kommunen könnten durch die regelmäßige Reinigung der Kanaldeckel und Kanäle gewährleisten, dass bei starken Regenfällen das Wasser auf den Straßen schnell ablaufen kann.


Das Wasserwirtschaftsamt betont die Bedeutung einer Elemantarschadensversicherung. Rund die Hälfte der Bayern glaube, ihre Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung versichere sie gegen Schäden durch Überflutungen. Den zusätzlichen Baustein einer Elementarschadenversicherung, der als einziger bei Hochwasser versichert, hätten aber nur cirka 40 Prozent der Bayern. 73 Prozent der Nicht-Versicherten glaubten, sich nicht versichern zu müssen, da man nicht von Hochwasser betroffen sei. Hingegen hätten über 90 Prozent derjenigen, die versichert sind und schon von Hochwasser betroffen waren, auch eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen.