Die Trinkwasserversorgung in Niedersachsen ist grundsätzlich sichergestellt, teilte das Landesumweltministerium am Donnerstag mit. Zwar meldeten einzelne Wasserversorger Engpässe, diese seien aber auf technische Schwierigkeiten zurückzuführen und nicht auf einen akuten Wassermangel. Für die öffentliche Trinkwasserversorgung stünden gegenwärtig ausreichende Grundwasserressourcen zur Verfügung. Die Talsperren im Harz seien mit einem durchschnittlichen Füllungsgrad von 70 Prozent gut gefüllt.
Grundwasserkörper nicht vollständig regeneriert
Dennoch sei der Appell einiger Versorgungsunternehmen zu einem sensiblen Umgang mit Trinkwasser berechtigt. „Durch den verhältnismäßig trockenen Winter und Frühling 2019 konnten sich die Grundwasserkörper nicht vollständig von den Auswirkungen des trockenen Jahres 2018 regenerieren bzw. auffüllen. Wir müssen also alle sensibler mit unseren Wasserressourcen umgehen“, so Minister Lies.
Kommunen in NRW rufen schon zum Wassersparen auf
Auch Umweltministerin Heinen-Esser betonte am Freitag, dass die Trinkwasserversorgung in Nordrhein-Westfalen auch an heißen Tagen gesichert ist. „Aber selbstverständlich ist der Wasserbedarf bei einer anhaltenden warmen und trockenen Witterung deutlich erhöht. Dies haben nicht zuletzt die Erfahrungen aus dem vergangenen Sommer gezeigt“, so die Ministerin. Infolge der langen Trockenperiode des Vorjahrs seien die tiefen Bodenschichten weiterhin zu trocken, auch die Grundwasserkörper sind noch nicht wieder voll aufgefüllt.
Einige Kommunen in NRW, in denen es aufgrund anhaltender Trockenheit zu Versorgungsengpässen kommt, hätten bereits dazu aufgerufen, sorgsam mit dem Trinkwasser umzugehen und auf das Sprengen ihrer Gärten, das Befüllen von Schwimmbecken oder den Einsatz von Hochdruckreinigern zu verzichten.
BUND: „Die Landesregierung tut viel zu wenig“
Der NRW-Landesverband des BUND hat die Landesregierung angesichts der Häufung langer Trockenperioden und der damit verbundenen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt dazu aufgefordert, Maßnahmen für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Grund- und Oberflächenwassers zu ergreifen. Wie der BUND mitteilte, fordert er zum Beispiel, die anstehenden Verlängerungen der wasserrechtlichen Erlaubnisse zur Entnahme und Ableitung von Grundwasser für die Entwässerung der Tagebaue Hambach sowie Garzweiler nicht zu erteilen und die Erhebung eines Wasserentnahmeentgelts auf die Landwirtschaft auszudehnen.
„Die Landesregierung tut viel zu wenig in Sachen Klimaschutz und droht auch bei der Bewältigung der durch den Klimawandel bedingten Folgen zu scheitern“, so der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht.