Während des Pilotprojekts hätten sich keine neuen gebietsfremden Schädlinge im Ökosystem Pfäffikersee angesiedelt, teilte das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons mit. Die am Projekt beteiligten Nutzergruppen hätten die empfohlenen und angeordneten Maßnahmen gegen das Einschleppen schädlicher Arten größtenteils befolgt.
Die Behörde weist darauf hin, dass gebietsfremde Arten in Gewässern Probleme verursachen, einheimische Arten verdrängen und die Artenvielfalt gefährden können. So hätten etwa amerikanische Großkrebse die einheimischen Edelkrebse durch Übertragung der Krebspest an bestimmten Orten bereits zum Aussterben gebracht. Die Schwarzmeergrundel wiederum verdränge heimische Fischarten von ihren Laich- und Futterplätzen. Gebietsfremde Muscheln wie die Körbchen- oder Quaggamuschel verstopften Leitungssysteme und verdrängten alles andere Leben vom Grund der Seen und Flüsse.
Bisher habe es an Wissen darüber gefehlt, wie Seen und Flüsse vor solchen schädlichen Organismen geschützt werden können, erklärte das AWEL. Darum startete die Behörde nach eigenen Angaben im Jahr 2016 das Pilotprojekt „Neobiota-Freihaltezone Pfäffikersee“. Ziel war es, den See möglichst von schädlichen gebietsfremden Arten freizuhalten und das heutige, wertvolle Ökosystem zu schützen. Dabei behielt die Behörde den See, seine Nutzer und die Unterwasserfauna durch Kontrollen vor Ort, Befragungen und DNA-Analysen des Wassers im Auge, um die Maßnahmen abschließend auszuwerten und auf ihre Wirksamkeit überprüfen zu können.
Eine wichtige Rolle beim Pilotprojekt habe die Sensibilisierung von Fischern, Bootsbesitzern und Wassersportlern gespielt, berichtete das AWEL weiter. Sie können unbeabsichtigt gebietsfremde Arten aus anderen Gewässern einschleppen, wenn sie an Booten, anderen Schwimmkörpern und Ausrüstungsgegenständen haften bleiben oder im Bilgenwasser – dem Restwasser im unteren Bootsrumpf – oder in Wasserrückständen in der Ausrüstung mittransportiert werden. Daher mussten Boote und Ausrüstungen vor dem Einwassern in den Pfäffikersee sorgfältig gereinigt werden. Zudem durften lebende Köderfische nicht von anderen Seen in den Pfäffikersee gelangen und keine Aquarien- und Gartenteichbewohner ausgesetzt werden. Mit Plakaten vor Ort, Flyern, Newslettern sowie bei Vereinsveranstaltungen informierte das AWEL die Nutzergruppen.
Die enge Einbeziehung der Gemeinden und Nutzergruppen habe sich als einer der zentralen Erfolgsfaktoren des Versuchs erwiesen, betonte die Behörde. Gemäß den Befragungen hätten die gewählten Informationsmaßnahmen (Plakate, Flyer) die Nutzergruppen erreicht und hohe Beachtung gefunden. Die empfohlenen oder angeordneten Vorsorgemaßnahmen wurden von den Nutzern größtenteils angewendet. So hätten etwa die meisten Segler und Fischer angegeben, ihre Boote und Fischereigeräte zu reinigen, wenn sie das Gewässer wechseln. Das AWEL will aufgrund der positiven Erfahrungen die Informationstätigkeit am Pfäffikersee fortführen. Zudem werde geprüft, ob und in welcher Form die Maßnahmen auf weitere Seen und Flüsse im Kanton Zürich ausgeweitet werden können, hieß es.