Um die Belastungstrends zu verstehen, die verschiedenen Nutzungen von Gewässern und Böden mit einem ökologisch akzeptablen Schutzniveau in Einklang zu bringen und Wasser und Fläche als Ressourcen zu schonen, müssen der Behörde zufolge wirksame Überwachungs-, Vorsorge- und Minderungsstrategien weiterentwickelt und „ökologische Leitplanken“ für Nutzungen bereitgestellt werden.
Daten werden zukünftig weitgehend automatisiert erfasst
Relevante Daten zum Zustand der Gewässer und Böden seien in Zukunft weitgehend automatisiert zu erfassen, zu berichten – etwa an die EU - und öffentlich bereitzustellen, um daraus Trends zu ermitteln und Vorhersagen zu ermöglichen. Mit ihnen sollen Strategien und Regularien fortgeschrieben werden, um die Belastungen von Gewässern und Boden zu minimieren, diese als Ressourcen zu schonen, Hoch- und Niedrigwasserrisiken zu minimieren, und Nutzungskonflikte zu lösen, so die Behörde.
Neuartige chemische Nachweisverfahren integrieren
Um Belastungen frühzeitig zu erkennen und die Umsetzung der Regularien zum Gewässer- und Bodenschutz und zum Schutz der Polargebiete zu verbessern, gilt es, neuartige chemische und biologischen Nachweisverfahren wie die Non-target Analytik und Biotests in die Zustandsbewertung zu integrieren. Neben der Förderung der Verfahrensentwicklung sind Innovationen aus der Forschungslandschaft auf ihre Anwendbarkeit in den gesetzlichen Regelungen zu überprüfen und bei Bedarf für den Routineeinsatz, z.B. bei der Gewässerbewertung, anzupassen. Die Bewertungsverfahren sollten auch stärker international zu harmonisiert werden.
Anhaltend hoher Forschungsbedarf bei Modellierung und Vorhersage
Ein anhaltend hoher Forschungsbedarf komme dabei der Fortschreibung der Modellierung und Vorhersage von Schad- und Nährstoffverhalten in Böden, Grund- und Oberflächenwasser, Meeresgewässern sowie Polarregionen sowie der Bewertung der Auswirkungen zu. Ziel dabei, ist es dem UBA zufolge, Maßnahmen zur weiteren Reduzierung der Stoffeinträge, besonders auch der Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft, zu entwickeln. Wir möchten ermitteln, welche Stressoren weiter zu minimieren sind, um ein ökologisch akzeptables Schutzniveau und einen guten Zustand der Gewässer, Meere, Polargebiete und Böden zu erreichen. Außerdem sind valide Daten zur Wassermengensituation vorzuhalten, um eine umweltverträgliche Gewässerbewirtschaftung zu ermöglichen.
Nutzungen mit Anforderungen an guten Zustand zusammenbringen
Damit Gewässer sich als Lebensräume entwickeln können, sind in den Fließgewässern die Nutzungen für die Schifffahrt und Energiegewinnung mit der Hochwasservorsorge und den Anforderungen an einen guten ökologischen Zustand zusammenzubringen, so das UBA. Dazu seien auch die materiellen Maßstäbe für den Schutz der Umweltmedien und für bestimmte Belastungen Sanierungsverfahren und Managementansätze weiter zu entwickeln.
Umsetzung der EU-Richtlinien fachlich unterstützen
Die Forschung des UBA soll unter anderem dazu dienen, die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), der EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie und der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie fachlich zu unterstützen. Die EU-Regelungen, das nationale Wasserrecht, die nationale und europäische Bodenschutzgesetzgebung und die Gemeinsame EU-Agrarpolitik sollte mit Hilfe der Tätigkeit des Umweltbundesamtes so fortgeschrieben werden, dass die Umweltschutzanforderungen besser berücksichtigt sind. Zudem solle die Forschung dazu beitragen, die UN-Nachhaltigkeitsziele für Wasser, Boden und Ernährung zu erreichen.
Belastungen durch anthropogene Eingriffe auf Minimum reduzieren
Die Belastungen und Störungen durch anthropogene Eingriffe und Nutzungen sollten dabei nachhaltig auf ein ökologisch verträgliches Maß reduziert und die die Risiken für Mensch und Umwelt durch Hoch- und Niedrigwasser minimiert werden.
Zur Unterstützung der Forschung seien Dialogprozesse mit Akteuren zu ausgewählten Themen durchzuführen und der Beitrag zum Erreichen der Schutzziele zu evaluieren. Dazu zählen dem Umweltbundesamt zufolge Dialoge zu den Themen Wasserwirtschaft, Stoffe, Meeresmüll, Polar Code, Fischschutz und zukunftsfähige Landwirtschaft.