RP Darmstatdt: 60.000 Aale im Rhein ausgesetzt


Alle ausgesetzten Tiere waren auf natürliche Weise in den Tiefen des Atlantiks aus dem Ei geschlüpft und hatten als Larven schon eine sehr lange Reise zu den europäischen Küsten hinter sich, so das Regierungspräsidium. Denn anders als etwa bei der Forellen- oder der Lachszucht gebe es bisher keine Möglichkeit, Aale in großen Mengen in Aquakulturen zu produzieren. Die ausgesetzten Aale würden fünf bis zwanzig Jahre im Rhein heranwachsen und wandern dann vor ihrer Geschlechtsreife über die Nordsee durch den Atlantik in die Sargassosee, um sich dort in der Nähe der Bahamas in großer Tiefe fortzupflanzen.


Das Land Hessen hat den Angaben zufolge Ende 2016 als erstes Bundesland den Aalbesatz in abgeschlossenen Gewässern, aus denen eine Abwanderung in das Meer nicht möglich ist, verboten. Den rechtlichen Rahmen für den Aalbesatz in Hessen bildet die Verordnung (EG) Nr. 1100/2007 des Rates vom 18. September 2007 mit Maßnahmen zur Wiederauffüllung des Bestands des Europäischen Aals (EU-Aalverordnung) sowie ein von den Rheinanliegerstaaten gemeinsam erstellter Aalbewirtschaftungsplan.  Darin haben sich alle Rheinanlieger-Länder dazu verpflichtet, bestandsstützende Maßnahmen für den Aal u. a. durch verstärkte Besatzmaßnahmen zu ergreifen. Ähnliche Maßnahmen finden etwa auf der rheinland-pfälzischen Seite regelmäßig statt.