Als problematisch beim Nachweis von Mikroplastik in Flüssen erweise sich vor allem, dass es keine standardisierten Probenahme- und Probenaufbereitungsmethoden gibt, so die Behörde. Studien und deren Forschungsergebnisse könnten folglich nicht vorbehaltlos miteinander verglichen werden. Auf der anderen Seite fordere die EU-Meeresstrategierahmenrichtlinie von den Mitgliedstaaten, die Mülleinträge zu überwachen und zu regulieren. Vor diesem Hintergrund untersuche die BfG schon seit längerem das Vorkommen von Plastik und Mikroplastik in Fließgewässern und den weiteren Transport in Küstengewässer. Im Hinblick darauf gelte es aber, zunächst die methodischen Defizite zur Mengenbestimmung von Mikroplastik zu beheben.
Mikroplastikkonzentrationen in Gewässerproben bislang unterschätzt
Die Wissenschaftler der BfG haben den Angaben zufolge zahlreiche der infrage kommenden Verfahren selbst getestet. Dabei seien sie zu dem Ergebnis gekommen, dass, um wissenschaftliche Studien künftig miteinander vergleichbarer zu machen, sich die Forschungsgemeinschaft zunächst darüber verständigen sollte, ob sie Mikroplastik in Gewichtseinheiten oder als Partikelzahl messen will. Erst dann sollten die Sammel- und Aufbereitungsmethoden harmonisiert werden.
Bislang werden laut BfG Mikroplastik die Mikroplastikkonzentrationen in Gewässer- und Sedimentproben unterschätzt, da während der Aufbereitung und Analyse im Labor noch immer Partikel verlorengingen. Deshalb strebe die BfG an, standardisierte Laborverfahren zu entwickeln und zu etablieren. Ein Beitrag dazu sei die kommende Publikation von Mitarbeitern des BfG „Sampling techniques and preparation methods for microplastic analysis in the aquatic environment – a review” in der Zeitschrift Trends in Analytical Chemistry, Special Issue: Analysis of Micro(nano) plastics in the environment.