Das System „Adawim“ versorge sich selbst mit Energie und übertrage die Daten drahtlos, teilte die Eawag mit. Adawim stehe für „Autonomous and Distributed Architecture for Water Infrastructure Monitoring“. Momentan suchen die Forscher nach einem Wirtschaftspartner, der die Smart-Sensor-Lösung zu einem marktfähigen Produkt weiterentwickelt.
Das System komme nicht mit dem Wasser in Berührung, sondern gewinne die Energie hauptsächlich aus Temperaturunterschieden in der Betriebsumgebung, zum Beispiel zwischen einer Wasser- oder Abwasserleitung und dem Erdreich. Zudem würden hocheffiziente Solarzellen verwendet. Durch dieses Energy Harvesting ließen sich ober- und unterirdische Geräte und Sensoren für die Wasserinfrastruktur betreiben.
„Energy Harvesting durch Temperaturunterschiede ist zwar weniger effizient als Solarenergie, aber dafür fast überall einsetzbar“, sagte Projektleiter Marcel Meli vom ZHAW-Institute of Embedded Systems. „Die Kombination aus unterschiedlichen Wärmequellen – je nach Standort und Jahreszeit – sorgt für eine stete Energieversorgung.“ Mit dieser Methode könne das System auch tief unter der Erde die nötige Energie gewinnen.
Sowohl an den Demonstrationsanlagen der Eawag als auch an der von Stadtwerk Winterthur zur Verfügung gestellten Infrastruktur ist das System bereits zum Einsatz gekommen, berichtete die Eawag weiter. An allen Standorten habe das Forschungsteam gezeigt, dass Adawim im Rahmen der Wasserinfrastruktur genügend Energie gewinnen könne, um Parameter wie Wasserfluss oder Bodenfeuchtigkeit zu messen. Die erfassten Daten werden den Angaben zufolge lokal vorverarbeitet und drahtlos an einen Gateway übertragen. Dieser leite die Informationen in Echtzeit oder zu einem späteren Zeitpunkt an einen Server weiter zur Verarbeitung und Visualisierung.