DLG und VKU: Gewässerschutz und Düngung schließen einander nicht aus


Für eine echte Lösung ist nach Auffassung von Paetow und Specht die notwendige Transparenz im System erforderlich. Sie wäre dann erzielt, wenn es gelinge, Stoffströme digital – am besten in Echtzeit – zu dokumentieren, die Behörden direkten Zugriff auf diese Daten hätten, sie auswerten und wenn nötig eingreifen könnten.


„Anforderungen nicht über einen Kamm zu scheren“


„Aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit der Böden darf man die Anforderungen vom Allgäu bis nach Flensburg aber nicht über einen Kamm scheren“, sagte Paetow. Mit den Messungen könne  jeder Landwirt seine Düngeeffizienz überprüfen. Es besteht zweifelsfrei in einigen Regionen Handlungsbedarf; benötigt würden aber intelligentere Lösungen als die, die derzeit diskutiert werden, wie etwa eine pauschale Deckelung der Nährstoffobergrenzen.


„Das Agrarsystem auf neue Füße stellen“


Da übermäßig aufgebrachte Düngemittel die Qualität der Trinkwasserressourcen und damit die nachhaltige Wasserversorgung von Bevölkerung, Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe gefährdeten, gelte es, das Agrarsystem auf neue Füße zu stellen, sagte Specht. Um Gewässer bestmöglich zu schützen, sollte sich die Düngung nicht am maximalen Ertrag orientieren, sondern am optimalen Einsatz von Düngemitteln. „Böden in nitratbelasteten Gebieten gehören auf eine Schlankheitskur.“ Die zuständigen Behörden der Wasser- und Landwirtschaft müssten in die Lage versetzt werden, aufgrund der vorliegenden Daten nachzusteuern. Dafür sei es von zentraler Bedeutung, ein flächendeckendes, schlagbezogenes und transparentes Effizienzmonitoring auf Basis digitaler Datenübermittlung einzuführen.


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