Uni Konstanz gibt Handlungsempfehlungen für Gewässerschutz an Seeufern heraus


Die 155-seitige Publikation „Seeufer: Wellen – Erosion – Schutz – Renaturierung“ trage die Ergebnisse des dreijährigen interdisziplinären Forschungsprojektes „HyMoBioStrategie“ zusammen, das von 2015 bis 2018 am Limnologischen Institut der Universität Konstanz koordiniert wurde. Das teilte die Hochschule mit. Die Forschungsarbeiten am nördlichen Bodenseeufer wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.

Die Handlungsempfehlungen seien auch an anderen Alpenseen und darüber hinaus anwendbar.


Natürlich erhaltene Seeufer seien in Alpenseen Mangelware. Deshalb müssten sie vor weiteren Uferverbauungen und Nutzungen geschützt zu werden. „Das gilt insbesondere am Bodensee“, betonten Hilmar Hofmann und Wolfgang Ostendorp von der Uni Konstanz. Neben den Arbeitsgruppen Umweltphysik und Aquatische Ökologie der Hochschule waren das Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik, das Institut für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt in Baden-Württemberg, das Landesamt für Denkmalpflege in Hemmenhofen, das Büro lanaplan und das Regierungspräsidium Tübingen sowie weitere assoziierte Partner an dem Forschungsprojekt beteiligt.


Neue Messsysteme und hydrodynamische Modelle im Fokus von „HyMoBioStrategie“


Einen Schwerpunkt von „HyMoBioStrategie“ bildete die Entwicklung neuer Messsysteme und hydrodynamischer Modelle, die grundlegende Daten und Ergebnisse zu den Eigenschaften und der Dynamik von Wellen, Strömungen, zum Sedimenttransport und zu der Ufererosion liefern, berichtete die Uni Konstanz. Das autonom arbeitende Messfahrzeug „Hydrocrawler“, das vom Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik entwickelt wurde, könne zum Beispiel den Seeboden vermessen oder fotografieren und mit physikalischen Methoden die Schichtabfolge im Sediment untersuchen. Ergänzt werde diese Messeinrichtung durch ein Unterwasser-Georadar zur Erforschung der tieferen Sedimentschichten, das gemeinsam von der Technischen Universität Darmstadt und dem Institut für Seenforschung in Langenargen erprobt wurde.