Die Strategie sei für die kommunale Wasser- und Abwasserwirtschaft von großer Bedeutung, erklärte Ralf Schodlok, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe. Mikroplastik könne in Kläranlagen nicht vollständig herausgefiltert werden. Reifenabrieb als einer der Haupteintragspfade von Mikroplastik belaste zudem den weiteren Wasserkreislauf.
Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hat am Dienstag die Plastikvermeidungsstrategie für das Land vorgestellt. „Die immer größeren Mengen von Plastikmüll sind weltweit eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit“, sagte Hinz. „Was wir vor allem reduzieren wollen, sind überflüssige und schnelllebige Verpackungen sowie Wegwerfprodukte. Zugleich wollen wir auch die wichtigsten Ursachen für Mikroplastik in der Umwelt bekämpfen.“ Es sei nicht hinnehmbar, dass Mikroplastik in sämtliche Teile der Erde gelangt. „Auch in Hessens Flüssen und Böden ist Mikroplastik zu finden“, betonte die Politikerin.
Im Rahmen der Strategie wird das Land Hessen in vier Handlungsfeldern aktiv, kündigte Hinz an. „Wir setzen uns ein für weniger Plastikverbrauch in Hessen, weniger Plastikmüll in der Umwelt, weniger Mikroplastik und mehr Wiederverwendung und Recycling“, erläuterte sie. In allen Bereichen setze das Land gemeinsam mit Partnern Maßnahmen um oder bemühe sich auf Bundes- und EU-Ebene gezielt um Verbesserungen.
„Um Mikroplastik zu reduzieren, muss bereits bei den Produktherstellern – den Verursachern – angesetzt werden“, betonte VKU-Landesgruppenchef Schodlok. „Wir begrüßen es daher, dass sich die hessische Landesregierung das Ziel gesetzt hat, Mikroplastik zu vermeiden, egal ob es sich um Mikropartikel oder flüssigen Kunststoff handelt.“ Die Plastikvermeidungsstrategie sei nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Gewässerschutz, sondern sie leiste auch einen entscheidenden Beitrag dazu, dass Mikroplastikeinträge in das Abwasser reduziert werden.