So seien die heißen, trockenen Sommer für die fast 1,4 Millionen Anwohner der Schelde-Region problematisch, berichtete der Geschäftsführer der Internationalen Schelde-Kommission, Arnould Lefébure. „Wir haben zwar noch etwas über 200 Regentage, aber dabei nur noch 800 Milliliter Niederschlagsmenge. Dabei benötigen wir mindestens eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von fünf Millilitern pro Tag, um den Grundwasserspiegel wieder auszugleichen und einen Normalpegel am Fluss zu halten“, zitiert ihn das LfU.
Da die Temperatur- und Niederschlagsentwicklungen der letzten Jahre nicht auf eine Änderung des Niederschlagstrends hinweisen, würden nun verschiedene Maßnahmen zur Sicherstellung des Grundwasserbedarfs getroffen, erklärte Lefébure. So kämen beispielsweise Rückhaltebecken der nahegelegenen Maas zur Wasserversorgung in Frage. Daneben sollen „überschüssige Mengen“ anwohnerschwacher Regionen mittels Rohrleitungen in stärker bewohnte Gebiete gebracht werden, machte er deutlich. Als letzte und teuerste Maßnahme werde über Entsalzungsanlagen nachgedacht, um aufbereitetes Meerwasser nutzbar zu machen.
Die Internationalen Kommissionen zum Schutz von Mosel und Saar (IKSMS) entwickeln derzeit eine Web-Anwendung zur Beurteilung von Niedrigwassersituationen, berichtete das LfU weiter von dem Treffen. Das Werkzeug sei das Ergebnis eines Beschlusses der französischen, luxemburgischen, wallonischen und deutschen Delegation aus dem Jahr 2014. Die Flussgebietsgemeinschaft sei die erste, die auf die Niedrigwasserproblematik der Jahre 2003 und 2011 reagiere.
Wichtig sei laut dem Vorsitzenden der IKSMS, Daniel Assfeld, ein reger Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Kommissionen. „Die Mosel und Saar sind wegen der Stauhaltung zwar weniger vom Niedrigwasser betroffen, die kurzen Wege zwischen den Behörden und die gute Zusammenarbeit zwischen den Ländern bieten jedoch den idealen Rahmen, um Erfahrungen zu sammeln und Strukturen aufzubauen, die auch von den anderen übernommen werden können“, sagte er laut LfU.