Während teilweise leichte Steigerungen beim Wasserabsatz zu beobachten waren, kam es zu etwas geringeren Gasabsätzen aufgrund von Rückgängen der industriellen Produktion, heißt es seitens des DVGW. Deutlich seien in der Erhebung aber die starken Effekte und Veränderungen im operativen Bereich geworden.
Etwa die Hälfte der Unternehmen spüre starke Auswirkung auf die Arbeitsabläufe oder die Belegschaft. Durch digitale Anwendungen habe sich in den meisten Unternehmen der Personaleinsatz geändert. Vor allem Web- sowie Telefonkonferenzen und mobiles Arbeiten waren den Angaben zufolge häufig ergriffene Maßnahmen. Dennoch seien Versorgungsengpässe und den Betriebsablauf störende Personalausfälle die absolute Ausnahme – laut Verband „ein eindeutiges Indiz dafür, dass die Krisen- und Notfallpläne der Branche einsatztauglich und wirksam sind“.
Zustimmung unter den Versorgungsunternehmen finde insbesondere das Technische Sicherheitsmanagement (TSM). Für fast 90 Prozent der Unternehmen ist es laut Umfrage ein wichtiges Werkzeug ihrer Krisenbewältigung, so der DVGW. Kernaufgabe des TSM sei die Unterstützung des eigenverantwortlichen Handelns der Unternehmen und die gleichzeitige Kompetenzstärkung der technischen Selbstverwaltung der öffentlichen Gas- und Wasserversorgung.
Drei Viertel der Unternehmen wollen digitale Anwendungen beibehalten
Nicht nur technische Prozesse hätten sich in der Corona-Krise verändert, sondern auch die Arbeitswelt der Branche müsse sich neu orientieren, sagte Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW. Dass rund zwei Drittel der Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern während der Corona-Pandemie Flex- oder Home-Office ermöglichten, zeige, dass die Branche auch in dieser Hinsicht bereits flexibel aufgestellt sei. Rund 75 Prozent der Unternehmen wollten die kurzfristig etablierten digitalen Anwendungen auch in Zukunft beibehalten, um die Auswirkungen der Corona-Krise aufzufangen. „Dieser hohe Wert mache deutlich, dass sich auch in unserer Branche die Arbeitswelt in Zukunft grundlegend verändern wird“, sagte Merkel.