Angesichts der einerseits hohen Komplexität von Wirkungen von Sedimenten auf den ökologischen und chemischen Zustand der Gewässer und andererseits der hohen praktischen Relevanz bei der WRRL-Maßnahmenplanung soll ein allgemeinverständlicher Überblick zu den beteiligten Prozessen und Wirkungen erarbeitet werden, teilte die Vereinigung mit. Dies umfasse alle Prozesse, die sich auf den Nährstoff- und Sauerstoffhaushalt eines Fließgewässers sowie das Verhalten von Schadstoffen auswirken.
Weiterhin sollen methodische Empfehlungen erarbeitet werden, die es ermöglichen, den Einfluss der Sedimente auf den ökologischen und chemischen Zustand des Gewässers sowie die Nutzungsanforderungen zu bewerten. Dabei geht es um die Abschätzung des Schadstoffnachlieferungspotenzials, der Wirkung auf die Gewässerökologie, der Wirkung auf das Gewässer- und Landschaftsbild sowie der Wirkung auf Gewässernutzungen, zum Beispiel auf die Freizeit/Erholung, Fischerei und Wassernutzung. Auf dieser Basis würden Handlungsempfehlungen für die Planungen solcher Maßnahmen und der Abschätzung ihrer Erfolgsaussichten abgeleitet, kündigte die DWA an.
Neue Arbeitsgruppe „Geschiebezugabestrategien“
Darüber hinaus möchte die Vereinigung das Thema Geschiebezugaben als einen Bestandteil des Sedimentmanagements in Flussgebieten bearbeiten. Dazu richtet sie eine neue Arbeitsgruppe WW-2.9 „Geschiebezugabestrategien“ ein und ruft zur Mitarbeit auf. Diese soll sich vor allem mit Erfahrungen aus umgesetzten Geschiebezugaben und Beispielprojekten, mit Anforderungen und Empfehlungen bzw. Auslegungskriterien in Bezug auf die räumliche, zeitliche, mengenmäßige und sedimentologische Gestaltung von Geschiebezugaben, mit logistischen Aspekten und der Umsetzbarkeit von verschiedenen Geschiebezugabeverfahren sowie mit Strategien für Erfolgskontrollen und eine bedarfsgerechte Nachsteuerung von Geschiebezugaben befassen.
Des Weiteren will die DWA eine neue Arbeitsgruppe WW-7.4 „Gewässerstrukturmaßnahmen zur Verbesserung der Fischpopulation in großen staugeregelten Flüssen“ im Fachausschuss WW-7 „Ökologische Belange im Wasserbau“ einrichten. Ziel der Arbeitsgruppe sei die Erarbeitung eines entsprechenden DWA-Themenbandes, gab die Vereinigung bekannt. Neben einer Beschreibung der fischökologischen Anforderungen und der Identifizierung struktureller Defizite sollen die Möglichkeiten der Gestaltung sowie konstruktive Hinweise zum Bau und Unterhaltung bearbeitet und an umgesetzten Beispielen exemplarisch aufgezeigt werden. Dabei sei unter anderem ein flussgebietsbezogenes Verständnis des dynamischen Systems Wasser, Sedimente und Aue erforderlich.
Neuer Themenband soll Gewässerstrukturmaßnahmen behandeln
Nutzungen wie zum Beispiel Schifffahrt, Wasserspeicherung, Energieerzeugung und Naherholung sollen hinreichend berücksichtigt werden, hieß es weiter. Im Themenband sollen die wesentlichen Kriterien, Projektansätze, Genehmigungsaspekte, aber auch die wesentlichen Randbedingungen einer flussspezifischen Konzeption anhand von Ausführungsbeispielen dargelegt werden.
Hinweise und Anregungen zu den drei Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle entgegen. Ansprechpartner ist Georg Schrenk, E-Mail: schrenk@dwa.de.