Von den 117 Grundwasserkörpern (GWK) in Rheinland-Pfalz befinden sich den Angaben zufolge derzeit insgesamt 42 GWK im „chemisch schlechten Zustand“. Diese Einstufung sei allein auf erhöhte Stickstoffeinträge aus diffusen Quellen zurückzuführen, im Wesentlichen als Folge der Düngemittelanwendung bei der landwirtschaftlichen Bodennutzung. Das bedeute, dass derzeit 23 Prozent der Landesfläche bzw. 51 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen den „guten chemischen Zustand“ des Grundwassers nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) verfehlen.
„Das meiste Nitrat im Grundwasser stammt aus der Landwirtschaft“
Das meiste Nitrat im Grundwasser stamme ganz eindeutig aus der Landwirtschaft, so der LDEW. Das belege zum Beispiel das Umweltbundesamt (UBA) in seinem Forschungsprojekt „Reaktive Stickstoffflüsse in Deutschland 2010-2014“, dem zufolge Prozent des Nitrats im Grundwasser von Landwirtschaftsflächen stammten. Kein Grundwasserkörper sei aufgrund einer anderen Quelle als der Landwirtschaft in einem schlechten Zustand.
Nitrat werde auch bereits in Brunnen und Quellen, die der Trinkwasserversorgung dienen, oberhalb des Grenzwertes von 50 mg/l gemessen – auch in Rheinland-Pfalz. Dies mache kostenintensive Gegenmaßnahmen erforderlich, um das an die Kunden abgegebene Trinkwasser sicher unterhalb des Grenzwertes zu halten.
Dazu komme, dass es sich dabei um eine Ist-Aufnahme handelt, die die tatsächliche Situation nur unvollständig wiedergibt. Die Böden fingen einen Teil der überschüssigen Nitrateinträge auf. Das Abbauvermögen sei aber endlich. Durch Jahrzehnte der Überdüngung seien diese Puffer vielerorts weitgehend und vor allem irreversibel aufgebraucht. Ab einem gewissen Punkt finde sich dann jedes überschüssige Nitrat direkt im Grundwasser wieder.