Die Basis für das niedrige Grundwasserniveau hätten die beiden vorausgegangenen Trockenjahre 2018 und 2019 gelegt. Sie führten bereits im vergangenen Sommer dazu, dass an zahlreichen Messstellen in Baden-Württemberg die bisher niedrigsten Grundwasserwerte seit Beginn der Aufzeichnung gemessen wurden, rief die Umweltbehörde in Erinnerung.
Im niederschlagsreichen Winterhalbjahr 2019/2020 hätten sich die Grundwasserstände zunächst deutlich erholt. Besonders die zahlreichen Niederschläge im Februar hätten zu einem hohen Grundwasserniveau im März geführt. Von dieser positiven Entwicklung war jedoch binnen weniger Wochen kaum noch etwas zu erkennen, so die LUBW. Im außergewöhnlich trockenen April und im ebenfalls trockenen Mai habe die Bodenfeuchte stark abgenommen. Dies habe den Neubildungsprozess im Grundwasser unterbrochen.
Aktuell bewegen sich die Grundwasserpegel wieder auf einem deutlich unterdurchschnittlichen Niveau, das dem des vergangenen Trockenjahres 2019 entspricht, hieß es weiter. Allerdings gebe es regionale Unterschiede. So ist im Schwarzwald die Grundwassersituation bereits angespannter als vor einem Jahr. Im Kraichgau und im Markgräfler Land befinden sich die Grundwasserstände dagegen auf einem höheren Niveau als im Jahr 2019, insgesamt aber dennoch unterdurchschnittlich, berichtete die LUBW.
Die Umweltbehörde erwartet bis zum Beginn des Winterhalbjahres keine Erholung des Grundwasserdargebots. Fällt im Sommer Regen, wird dieser schnell von der Vegetation aufgenommen, gab sie zur Begründung an. Gleichzeitig verdunsten geringe Niederschlagsmengen bei Sommertemperaturen rasch. Es sei davon auszugehen, dass die Grundwasserstände und Quellschüttungen in den kommenden Wochen und Monaten weiter zurückgehen. Nur ergiebige und mehrtägig anhaltende Sommerniederschläge würden die für die Jahreszeit typischen Rückgänge im Grundwasser verhindern, betonte die LUBW.