Es müsse endlich eine strenge Düngeverordnung umgesetzt werden, damit Grund- und Oberflächengewässer vor Nährstoffeinträgen geschützt werden, sagte Matthias Meißner, Abteilungsleiter Biodiversität beim BUND. „Die weitere Verschleppung von Maßnahmen zum Schutz unserer Gewässer und die möglichst kleinflächige Ausweisung von sogenannten ‚Roten Gebieten‘, in denen die Landwirtschaft konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Nährstoffüberschüsse ergreifen muss, können wir uns beim Gewässerschutz nicht weiter erlauben. Die Gewässer seien bereits heute in einem desaströsen Zustand, deshalb müssten Lösungen umgesetzt werden, die jetzt wirkten und nicht erst in einigen Jahren. Der Aufruf des Deutschen Bauernverbandes zur Gelassenheit und zum Abwarten ist nach Auffassung des BUND kontraproduktiv.
DBV: Änderungen zeigen sich erst allmählich
Der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands (DBV), Udo Hemmerling, hat die Ergebnisse des Nitratberichts 2020 tendenziell positiv bewertet: Der Bericht 2020 zeige, dass die Nitratwerte im Grundwasser sinken und damit die Richtung beim Gewässerschutz stimmt. Deutschlandweit überschreiten knapp 17 Prozent der Messstellen die von der Nitratrichtlinie geforderten 50 mg/l, ein Rückgang um rund einen Prozentpunkt gegenüber dem letzten Nitratbericht. Damit wird aber auch deutlich, dass sich Änderungen aufgrund der langen Dauer der Grundwasserneubildung erst allmählich zeigen.