Projekt: Ruhrgebiet will Verdunstungsrate um 10 Prozent-Punkte erhöhen


Das Projekt umfasst den Angaben zufolge das gesamte Ruhrgebiet. Ausgangspunkt sei, dass der Klimawandel die Hitzebelastung in den Städten verstärkt, während gleichzeitig von einer Zunahmen an Starkregenereignissen auszugehen sei. Die Ziele sollten von nun an im Gesamtraum des Regionalverbands Ruhr mit allen Kommunen und Wasserverbänden umgesetzt werden.


Die gesamte Gebietskulisse umfasst den eine Fläche von 4.435 km², in der circa 5,1 Millionen Menschen in 53 Städten und Gemeinden leben. Für die Umsetzung der oben genannten Klimafolgenanpassungsmaßnahmen stünden in den kommenden zehn Jahren in diesem Raum Fördermittel mit einem Volumen von rund 250 Millionen Euro zur Verfügung.


Auf der entsprechenden symbolischen Erklärung, die Umweltministerin Ursula Heinen-Esser und die Vorstandsvorsitzenden der großen Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft/Lippeverband (EGLV) und Ruhrverband, Uli Paetzel und Norbert Jardin, in Oberhausen unterzeichneten, seien alle Städte und Kreise der Region vertreten. Neben der Emschergenossenschaft als federführendem Wasserwirtschaftsverband seien auch der Lippeverband, der Ruhrverband, die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft und der Niersverband mit dabei.


Klimaresilienz der Städte stärken


Heinen-Esser betonte, dass das Land mit dem Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ gemeinsam mit den Wasserverbänden die Klimaresilienz der Städte im Ruhrgebiet stärken wolle. Die Service-Organisation der Initiative unter der Leitung von Andreas Giga, angesiedelt bei der Emschergenossenschaft, unterstütze als zentrale Anlaufstelle Kommunen und Wasserverbände bei der Umsetzung einer integrierten, wassersensiblen Stadtgestaltung, sagte Paetzel. Dazu zählten Maßnahmen zur Regenwasserversickerung, Flächenentsiegelung, Dach- und Fassadenbegrünung, Regenwasserzuführung zum Gewässer, Notwasserwege und die multifunktionale Freiflächengestaltung zur temporären Überflutung bei Starkregen zu verstehen. „Gemeinsam mit unseren kommunalen Partnern haben wir bereits mehr als 100 Projekte zur Klimafolgenanpassung vorbereitet“, sagte Paetzel weiter.


„Wir verzeichnen das elfte Trockenjahr in Folge. Der Klimawandel ist definitiv in unserer Region angekommen, deswegen unterstützt der Ruhrverband die Initiative des Landes und sieht darin für seine kommunalen Mitglieder eine gute Chance für eine Weiterentwicklung ihrer wasserwirtschaftlichen und städtebaulichen Infrastruktur“, sagte Jardin.   


Die Umsetzung von 74 erarbeiteten und ausgewählten Projekten hat den Angaben zufolge Anfang 2020 begonnen. In den kommenden Jahren würden weitere Vorhaben und Ideen von Partnern wie Kommunen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder Unternehmen unter dem Dach der Ruhr-Konferenz diese Impulse verstärken und die Entwicklung der Chancenregion Ruhr unterstützen.