Zu begrüßen sei vor allem die Stärkung der Finanzkraft der Kommunen sowie das auf den Klimaschutz und die Klimaanpassung ausgerichtete Zukunftspaket, teilte die Vereinigung in Hennef mit.
„Insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels muss Deutschland jetzt die Chance nutzen, die Städte und Gemeinden zukunftssicher und lebenswert zu gestalten. Die Wasserwirtschaft kann und wird dabei eine bedeutende Rolle spielen“, sagte DWA-Präsident Uli Paetzel. Dies gelte sowohl für eine sichere Abwasserentsorgung über ein leistungsfähiges Kanalisationssystem als auch für die Schaffung einer blau-grün-grauen Infrastruktur, um das Wasser in den Städten zu halten und gleichzeitig vor Überflutungen zu schützen.
Wassersektor gehört zu den wichtigsten Investitionsbranchen
Die Vereinigung weist darauf hin, dass die Wasser- und Abwasserwirtschaft in Deutschland zu den wichtigsten Investitionsbranchen zählt. Die Unternehmen der Abwasserbeseitigung vergäben laut DWA-Wirtschaftsdatenumfrage jährlich Leistungen im Wert von rund sechs Mrd. Euro an Dritte. Einen Großteil der Aufträge erhielten lokale und regionale Unternehmen. Der Wiederbeschaffungswert der öffentlichen Kanäle belaufe sich – je nach Berechnungsweise – auf 400 bis 700 Mrd. Euro. Allein die Instandhaltung dieses Vermögens bedürfe jährlicher Investitionen in Milliardenhöhe.
Weiterhin hoher Sanierungsbedarf im öffentlichen Kanalnetz
2015 hatte die DWA ermittelt, dass in rund 20 Prozent der öffentlichen Kanalnetzhaltungen kurz- bis mittelfristiger Sanierungsbedarf besteht. Erste Ergebnisse der aktuellen Umfrage zum Zustand der Kanalisation, die in diesem Jahr veröffentlicht werden soll, belegten, dass diese Zahlen weiterhin Geltung haben, betonte die Vereinigung. Vor diesem Hintergrund werde deutlich, dass die Erhaltung dieses Vermögenswertes auch in Krisenzeiten fortgesetzt werden muss, bevor Kanäle aufgrund von Schäden neu gebaut werden müssen. Hierfür müssen die Kommunen handlungsfähig sein, fordert die DWA.
DWA hält Aufstockung der Mittel im Programm „Smart City“ für „sehr positiv“
Gleiches gelte für die Anpassung der Kommunen an den Klimawandel. Langanhaltende Hitze- und Trockenperioden auf der einen Seite sowie häufigere und intensivere Starkregenereignisse auf der anderen Seite seien Kennzeichen des prognostizierten Klimawandels. Die intelligente Kombination von blauer, grüner und grauer Infrastruktur, beispielsweise durch multifunktionale Retentionsflächen sowie Dach- und Fassadenbegrünungen, könnten hier Abhilfe schaffen. Auch hierfür brauche Deutschland finanziell handlungsfähige Kommunen. Sehr positiv bewertet die DWA in diesem Zusammenhang die Aufstockung der Mittel des Programms „Smart City“ um 500 Mio. Euro.