Parasitäre Pilze können Blaualgenwachstum regulieren


Der Pilzbefall tötet die Cyanobakterien nicht nur ab, sondern macht sie auch leichter verdaulich für ihre natürlichen Fressfeinde. Das haben Forschende vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) herausgefunden.


„Viele Blaualgenarten sind lang und fadenförmig oder wachsen in Kolonien, was es ihren natürlichen Fressfeinden erschwert, sie zu fressen“, sagte Thijs Frenken, Erstautor der Studie und Forscher am IGB sowie an der University of Windsor in Kanada. Chytridpilze, eine sehr häufige Pilzgruppe, könnten Cyanobakterien infizieren. Dabei töten die Pilze die Blaualgen nicht nur ab, sondern „zerhacken“ diese auch in kürzere Stücke, sodass sie von kleinen Lebewesen im Wasser leichter gefressen werden können.


„Uns war klar, dass Chytridpilze das Wachstum von Cyanobakterien reduzieren können. Jetzt wissen wir, dass sie sie auch zu leichter Beute machen“, sagte IGB-Forscher Ramsy Agha, Leiter der Studie. Laut IGB haben die Forschenden außerdem gezeigt, dass die parasitären Pilze selbst eine wertvolle Nahrungsergänzung für die Kleinstlebewesen im Gewässer sind. So enthalten sie verschiedene Fette und Öle, die ein wichtiger Bestandteil der Nahrung des Zooplanktons im Süßwasser seien und die in den Blaualgen nicht vorkämen.