Das sagte Prof. Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbands und Präsident der Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW), anlässlich der Veröffentlichung des AöW-Positionspapiers „Von Starkregen bis Hitzestress: Know-how und Potentiale der öffentlichen Wasserwirtschaft für Klimafolgenanpassung nutzen!“ in Berlin. Leitbild sei hierbei die „Schwammstadt“. „Größerer politischer Wille und Unterstützung von Bund, Ländern und Kommunen sind gefragt, um die vorhandenen Potentiale auszuschöpfen“, betonte Scheuer.
Die Wasserwirtschaft müsse konsequent in die Entwicklung und Umsetzung von Klimaanpassungsstrategien und -maßnahmen einbezogen werden, fordert die AöW in ihrem Positionspapier. Hierfür brauche die Wasserwirtschaft einen praktikablen Rechtsrahmen. Eine ressortübergreifende Organisation für das gemeinsame Handeln ist von kommunaler bis auf Bundesebene erforderlich. Wasserrelevante Anpassungsmaßnahmen müssten zudem sicher finanziert werden können, unterstreicht der Verband. Hierzu sei vor allem ein verstärktes Engagement des Bundes und der Länder unabdingbar.
Bei der Klimaanpassung sollten die Möglichkeiten der Interkommunalen Zusammenarbeit sowie weiterer Formen der Zusammenarbeit und Vernetzung ausgeschöpft und unterstützt werden, heißt es in dem Positionspapier weiter. Zur Verbesserung der Eigenvorsorge der Bürgerinnen und Bürger vor Starkregen und Hochwasser müssten außerdem Sensibilisierungsmaßnahmen stärker gefördert werden. Bei Nutzungskonkurrenzen um Wasserressourcen seien transparente Konzepte erforderlich, die den Vorrang der Trinkwasserversorgung langfristig sicherstellen. Auch müsse der Gewässerschutz bei Anpassungen der Landnutzung, z. B. bei der Waldbewirtschaftung, vorrangig berücksichtigt werden.