Hierzu sei das Forschungsprojekt „Inhibit“ gestartet, teilte der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) in Bonn mit. Das Projekt habe eine Laufzeit von zwei Jahren. Weiterhin beteiligt seien das Ingenieurbüro für Ökologie und Landwirtschaft IfÖL GmbH und das Umweltbundesamt.
Stickstoff aus Dünger verwandelt sich im Boden unter anderem in Lachgas, Ammoniak oder Nitrat, rief der DVGW in Erinnerung. Hemmstoffe verzögern diesen Prozess und sorgen dafür, dass der Nährstoff den Pflanzen länger zur Verfügung steht. Nach der aktuellen Düngemittelverordnung dürfen Landwirte seit dem 1. Februar 2020 stark stickstoffhaltige Harnstoffdünger nur noch ausbringen, wenn diesen Ureasehemmer zugesetzt werden.
Momentan sei noch nicht genügend darüber bekannt, ob und in welchen Mengen Inhibitoren ins Grundwasser gelangen, betonte der DVGW. Eine Belastung von Grund- und Rohwasser sei nicht auszuschließen. Ein flächenhafter Einsatz solcher Nitrifikations- und Ureasehemmer in der Landwirtschaft sei daher als kritisch zu betrachten. Um die Risiken im Hinblick auf den Grundwasserschutz und die Belange der Wasserversorgungswirtschaft abzuschätzen, müssten die Auswirkungen genauer untersucht werden.
Im Rahmen des Projekts soll anhand von verfügbarer Literatur und ersten Analysenergebnissen von Wasserversorgern eine einheitliche und konsistente Datenbasis zur Beschreibung der Ausgangslage und des Wissensstandes erstellt werden, hieß es weiter. In Labor- und Feldversuchen soll dann das Verhalten von Nitrifikations- und Ureasehemmern im Boden weiterführend untersucht und aus Sicht der Trinkwassergewinnung bewertet werden. Dabei sollen vorrangig die möglichen Eintragspfade über die obere Bodenzone und die Uferfiltration experimentell untersucht werden, erklärte der DVGW.