Gebäude im Lockdown: Neues Merkblatt zum Umgang mit Trinkwasserinstallationen


Werden die Gebäude wieder in Betrieb genommen, ohne dass die Trinkwasserinstallationen bestimmten Präventivmaßnahmen unterzogen werden, kann der Ausbruch der Legionärskrankheit drohen, warnt die FH Münster.


„Den meisten Betreibern von Gebäuden sind die erheblichen hygienischen Risiken nicht bewusst, die aus einer nicht ausreichend betriebenen Trinkwasserinstallation resultieren können“, sagte Prof. Carsten Bäcker, Experte für Gebäudetechnik an der FH Münster. Es sei davon auszugehen, dass jede Infektion mit Legionellen den Verlauf einer parallelen oder später stattfindenden Infektion mit SARS-CoV-2 deutlich verschlechtern wird, da es zu erheblichen Schädigungen der Lunge und zu einer gefährlichen Schwächung des Gesamtorganismus komme, heißt es in dem Merkblatt. Infektionsgefährdet seien insbesondere Ältere, immunschwache oder immunsupprimierte Personen – also die gleichen Risikogruppen wie bei SARS-CoV-2.


Das Merkblatt benennt zu beachtende Grundregeln, damit die Trinkwasserinstallation nicht zur Brutstätte für Legionellen wird. So sollte an allen Entnahmestellen das Wasser regelmäßig, am besten täglich, laufen. Zudem sollte das Trinkwasser nicht zwischen 25 und 45 Grad Celsius warm sein, da sich Legionellen bei diesen Temperaturen besonders gut vermehren. „Zuletzt ist darauf zu achten, dass die Installation gespült oder desinfiziert wird, bevor sie wieder in Betrieb genommen wird“, sagte Prof. Bernd Rickmann, ebenfalls von der FH Münster.


Das Merkblatt ist unter fhms.eu/twq abrufbar.