Die Standsicherheit des Weschnitz-Deichs sowie die Zugänglichkeit des Rhein-Hauptdeichs im Falle eines Hochwassers seien damit erheblich erhöht worden. Die Hochwassersicherheit war laut Bauingenieurin Valérie Kohnen, die das Projekt beim Regierungspräsidium leitete, über die ganze Bauzeit gewährleistet. Es habe jedoch einen Mehraufwand gegeben – unter anderem aufgrund zuvor unbekannter Hindernisse wie alter Pfähle und Öltanks im Untergrund. Die Investitionen des Landes Hessen (Planungs- und Baukosten) für den vierten und letzten Abschnitt der Weschnitzdeich-Sanierung betrugen rund sechs Millionen Euro.
Das RP hat die Deiche an beiden Ufern der Weschnitz in den vergangenen zehn Jahren in vier Etappen für einen Abfluss von 6.000 Kubikmetern pro Sekunde – bezogen auf den Pegel Worms – ausbauen lassen, heißt es. Das entspreche aktuell einem Schutzgrad gegen ein etwa 130-jährliches Hochwasser. Die ersten drei Bauabschnitte zur Sanierung der Weschnitzdeiche erstreckten sich rechts und links der Weschnitz auf insgesamt rund 15,5 Kilometern und kosteten rund 50 Millionen Euro.
Die Weschnitzdeiche dienen dem Schutz vor rückstaubedingten Auswirkungen von Rheinhochwässern. Im Mündungsbereich der Weschnitz seien die Deiche Bestandteil des Rhein-Hauptdeichs und dienen somit dem unmittelbaren Schutz vor Rheinhochwässern. In dem potentiell von Hochwasser betroffenen Gebiet, das durch die Landes-Deiche geschützt werde, lebe rund zehn Prozent der hessischen Bevölkerung.
Wenn die gemäß einer Ländervereinbarung zwischen Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vorgesehenen Rückhalte-Maßnahmen am Rhein vollständig umgesetzt sind, soll der Schutzgrad etwa einem 200-jährlichen Hochwasser entsprechen – dem Ziel des gesamten Ausbauprogramms für die Deiche am Rhein in Hessen.