Saar-Grüne gegen Pläne der MEG-Gruppe, mehr Mineralwasser in Kirkel zu fördern


Grünen-Landeschef Markus Tressel warnt in einer Mitteilung der Saar-Grünen vor dem Hintergrund der Klimakrise und der zunehmenden Trockenheit vor nicht absehbaren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Das Gebiet rund um Kirkel sichere die Trinkwasserversorgung weiter Teile des Saarlandes bis nach Saarbrücken und St. Wendel. Tressel appelliert an die Landesregierung, einer weiteren Kommerzialisierung von Wasser aus saarländischen Grundwasserkörpern keinen Vorschub zu leisten. Zudem lägen die Brunnen am Rande der Kernzone Taubental im Biosphärenreservat Bliesgau.


Die Pläne seien, so Tressel, wohl schon vorangeschritten. Das Vorhaben berühre unmittelbar die Trinkwasserversorgung weiter Teile des Saarlandes. Tressel warnt vor bislang nicht absehbaren Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, sollte das Vorhaben wie geplant von der Landesregierung genehmigt werden.


Welche Konsequenzen die zunehmende Ökonomisierung von Grundwasser habe, werde andernorts in der Großregion bereits sehr deutlich. In der lothringischen Kleinstadt Vittel sei der Grundwasserspiegel durch die Mineralwasserförderung des Nestle-Konzerns drastisch gesunken, so der Grünen-Landeschef. Die Landesregierung dürfe nicht leichtfertig ein lukratives Geschäftsmodell eines Großkonzerns zu Lasten der örtlichen Bevölkerung und der Umwelt im Saarland zulassen.


Die Ortsverbände Kirkel, St. Ingbert, Blieskastel, die Ortsvertrauenfrau von Beeden und der Kreisverband Saarpfalz von Bündnis 90/Die Grünen haben sich in einer gemeinsamen Mitteilung ebenfalls kritisch zu dem Vorhaben geäußert. Darin erklärte der Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saarpfalz, Rainer Keller: „Kirkel, Neunkirchen, Homburg, Blieskastel, Saarbrücken, Sulzbach und St. Ingbert wären von diesem Vorhaben unmittelbar betroffen, da wir alle mehr oder weniger aus den gleichen Speichern unser Grundwasser beziehen. Es geht um fossiles, also ‚uraltes sauberes Grundwasser‘ aus rund 250 m Tiefe.“