Der wasserwirtschaftliche Bedarf für den Menschen in Stadt und Land, die Industrie sowie die Landwirtschaft müsse mit der Neubildung unserer Wasserressourcen in Einklang gebracht werden und dürfe die biologische Vielfalt nicht gefährden. Für Bundesumweltministerin Svenja Schulze werde es weiterhin harte Arbeit sein, den Schutz der Natur gegen andere Interessen zu verteidigen, sagte von Broock.
ZVG: Alle Interessensgruppen frühzeitig in Wasserstrategie einbinden
Auch der Zentralverband Gartenbau (ZVG) hat die Ankündigung der Bundesumweltministerin, innerhalb einer Wasserstrategie gemeinsame Spielregeln für die Wassernutzung bei Knappheiten festzulegen, positiv beurteilt. Frühzeitig sollten hier alle Interessengruppen beteiligt werden. „Drohenden Nutzungskonkurrenzen und -konflikten um Wasser müsse angesichts der häufiger auftretenden Dürreperioden frühzeitig, flexibel und unter Beteiligung aller Interessengruppen begegnet werden, sagte ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer.
Dafür müssten die zuständigen Behörden regionale Konzepte für Maßnahmen der Klimaanpassung und für die Festlegung von Nutzungsprioritäten von Grund- und Oberflächengewässern erarbeiten. Die Sicherung der regionalen Ernährung und gartenbaulichen Produktion müsse dabei dringend ausreichend berücksichtigt werden, denn bedingt durch den Klimawandel steige der Bedarf an Bewässerung für die intensiven Kulturen.
Weitere Ansatzpunkte im Zuge einer Wasserstrategie müssen aus Sicht des ZVG die Erstellung von Wasserspeichern, die Installierung modernster Förder- und Bewässerungstechnik sowie eine noch bedarfsgerechtere Bewässerungssteuerung sein. Gemeinsame Organisationen der Wasserverbünde mit dem regionalen Anbau sollten gefördert werden, so der Verband.
Im Obst- und Gemüsebau führte die Trockenheit nach Angaben des ZVG 2020 erneut zu höheren Kosten durch die Bewässerung der Kulturen. Rund 80 Prozent der Obst- und Gemüseflächen könnten und müssten bewässert werden.