EU-Kommission: Eingriffe in Süßwasser-Lebensräume gefährden Fauna


Vor allem Veränderungen von Gewässern und Wasserströmungs- und Wasserkraftanlagen sorgten dafür, dass der größte Anteil an Arten mit schlechtem Erhaltungszustand mit 38 Prozent auf Süßwasserfische entfalle. Von den Lebensräumen seien nur 15 Prozent in gutem Zustand.


Die am häufigsten gemeldeten Belastungen sowohl für Lebensräume als auch für Arten werden dem Bericht zufolge von der Landwirtschaft verursacht, was durch das Ausmaß der landwirtschaftlichen Bodennutzung und die Veränderungen der landwirtschaftlichen Praktiken hin zur Intensivierung verursacht werde. Veränderungen im Wasserhaushalt einschließlich von Mehrzweckänderungen und hydrologischen  Veränderungen seien die am zweithäufigsten gemeldete Belastungsart, gefolgt von Verstädterung und Umweltverschmutzung.


Belastungen im Zusammenhang mit Veränderungen im Wasserhaushalt ergeben sich dem Bericht zufolge aus mehreren Quellen. Beispielsweise entfallen auf die landwirtschaftliche Trockenlegung 14 Prozent und auf Wasserkraftanlagen 13 Prozent aller wasserwirtschaftlichen Belastungen. „Es überrascht nicht, dass Belastungen in dieser Kategorie besonders für Süßwasserlebensräume und Fischarten, aber auch für kohlenstoffreiche Ökosysteme wie Hoch- und Niedermoore von Bedeutung sind“, schreibt die Kommission.

 

Wasserkraftanlagen sind den Angaben zufolge die wichtigste einzelne Quelle energiebedingter Belastungen für Wander- und Süßwasserfische. Die Kommission betont in dem Bericht, dass der Ausbau erneuerbarer Energien eine zentrale Strategie der EU zur Bewältigung des Klimawandels sei, der erheblichen und wachsenden Druck auf die biologische Vielfalt ausübe, doch unangemessen konzipierte und lokalisierte Entwicklungen könnten zu zusätzlichen Belastungen für geschützte Arten und Lebensraumtypen führen.