Ausgewertet wurden vorrangig Daten zu Verwendungszweck, Wirkungsweise, Umweltqualitätsstandards und analytischen Bestimmungsgrenzen von 180 Pestiziden, die die Mitgliedstaaten von 2007 bis 2017 an die WISE-Datenbank (Water Information System for Europe) der EUA gemeldet haben. Im Ergebnis würden in den europäischen Flüssen und Seen bei 5 bis 15 Prozent der Messstellen die Umweltqualitätsstandards für Herbizide und bei 3 bis 8 Prozent die Standards für Insektizide überschritten. Im Grundwasser betrugen die Überschreitungen 7 Prozent für Herbizide und weniger als 1 Prozent für Insektizide, berichtet das UBA.
Daten zu Pestiziden für die Berichterstattung zur EU-Wasserrahmenrichtlinie zeigten für das Grundwasser ähnlich hohe Anteile an Überschreitungen der Umweltqualitätsstandards wie in dem Bericht für die Europäische Umweltagentur, hieß es weiter. Für Oberflächengewässer seien jedoch nur für 0,4 Prozent der Wasserkörper zu hohe Pestizidbelastungen gemeldet worden. Dies liege wahrscheinlich daran, dass nach Wasserrahmengesetzgebung nur wenige, prioritäre Stoffe ausgewertet werden, während in der nun vorliegenden Studie Daten für 180 Pestizide erfasst sind, mutmaßt das UBA.
Die Datensammlung und -auswertung für die EUA sei eine Grundlage für die Entwicklung eines Indikators, führte die Behörde weiter aus. Damit soll die Pestizidbelastung in Oberflächengewässern und im Grundwasser auf europäischer Ebene dargestellt sowie eine Überprüfung der Zielerreichung der EU-Richtlinien und des Europäischen „Green Deal“ ermöglicht werden. Schon heute sei jedoch klar, dass dafür die Einträge weiter reduziert werden müssten, betont das UBA.