Das TZW: DVGW - Technologiezentrum Wasser hat die Broschüre „Pflanzenschutzmittel kompakt“ veröffentlicht. Sie kann von der TZW-Website tzw.de heruntergeladen werden, teilte das Wasserforschungsinstitut mit.
Die Broschüre beschreibe die Ergebnisse der Kooperation von Wasserversorgungsunternehmen und Pflanzenschutzmittelherstellern zum Schutz der Trinkwasserressourcen. Zudem enthalte sie die aktuellsten Auswertungen der Rohwasserdatenbank Pflanzenschutzmittel, die auf Basis der bereitgestellten Analysenergebnisse erstellt wurden, und Fallbeispiele von betroffenen Wasserversorgern. Standpunkte und Erfahrungen der Partner dieses Runden Tisches und ihre gemeinsamen Ziele für die Zukunft würden aufgezeigt. Eine Kurzfassung in Form eines Flyers ist ebenfalls auf der TZW-Website verfügbar.
Die vom TZW aufgebaute und gemeinsam mit dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Industrieverband Agrar (IVA) und Verband kommunaler Unternehmen (VKU) seit 2012 betriebene Rohwasserdatenbank Wasserversorgung gebe einen bundesweiten Überblick über die tatsächliche Belastungssituation mit Pflanzenschutzmittelwirkstoffen und ihren Metaboliten im Rohwasser, heißt es in der Broschüre. Sie umfasse ca. 74.000 PSM-Analysen von 1.150 Wasserversorgungsunternehmen. In der Rohwasserdatenbank lägen Analysen von 296 zugelassenen und 87 nicht mehr zugelassenen Wirkstoffen und 90 Metaboliten vor.
In 96 Prozent der insgesamt 5.659 im Zeitraum Januar 2010 bis März 2020 untersuchten Rohwasserentnahmestellen lagen die Konzentrationen für alle untersuchten Pflanzenschutzmittelwirkstoffe und Metaboliten unterhalb des Trinkwassergrenzwerts oder unterhalb des Gesundheitlichen Orientierungswerts (GOW). Vier Prozent oder 228 der Entnahmestellen wiesen Überschreitungen bei diesen Parametern auf. Mit Blick auf den einzelnen Wirkstoff hätten die Überschreitungen des Trinkwassergrenzwertes maximal im unteren Promillebereich gelegen. Bezogen auf den einzelnen nicht relevanten Metaboliten hätten sich die Überschreitungen des GOW maximal im unteren einstelligen Prozentbereich bewegt.
Die Daten belegen, dass sich die Problemlage auf wenige Pflanzenschutzmittelwirkstoffe und nicht relevante Metaboliten an vergleichsweise wenigen Rohwasserentnahmestellen konzentriert, ist der Broschüre weiter zu entnehmen. Dort arbeiteten die Verbände der Wasserwirtschaft und der IVA mit den betroffenen Wasserversorgern an der Ursachenermittlung und entwickelten Maßnahmen, um die Einträge zu reduzieren.