Die Rahmenbedingungen für die Wasserkraft seien von der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) maßgeblich vorgegeben. Diese Vorgaben sollten auf nationaler Ebene nicht weiter „praxisfremd verschärft“ werden. Insbesondere Modernisierungen der Wasserkraftwerke zur effizienteren Nutzung der vorhandenen Infrastrukturen müssten möglich sein, erklärte Kerstin Andreae, die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Denn nur so könne das Potenzial von Wasserkraftwerken – ob Neubau oder Bestandsanlage – zur Erzeugung von grünem Strom voll ausgeschöpft werden.
Anteil von sieben Prozent am erneuerbar erzeugten Strom
Nach Angaben des Verbandes erzeugen deutschlandweit rund 7.400 Wasserkraftwerke grünen Strom. Diese Wasserkraftwerke, die ans Stromnetz angeschlossen sind, tragen deutschlandweit zuverlässig zur regenerativen Stromerzeugung bei, so der BDEW. Der Anteil von Wasserkraft an der Bruttostromerzeugung liegt bundesweit bei drei Prozent, ihr Anteil am erneuerbar erzeugten Strom bei sieben Prozent.
Regional gibt es hier aber große Unterschiede, so der BDEW. In Bayern, wo deutschlandweit die meisten Wasserkraftwerke stehen, stammen ganze 31 Prozent des erneuerbaren Stroms aus Wasserkraft. Auch im Nachbarsbundesland Baden-Württemberg ist Wasserkraft ein zuverlässiger Energieerzeuger. Dort gehe mit 23 Prozent fast ein Viertel der Bruttostromerzeugung aus Erneuerbaren Energien auf Wasserkraft zurück.
Grund hierfür sind die unterschiedlichen Bedingungen für die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland. Während im Norden vor allem Energie aus Windkraft produziert werde, sei im Süden Wasserkraft ein wichtiger Faktor für die Stromerzeugung. So befinden sich laut BDEW die günstigsten Bedingungen für Wasserkraftnutzung in gefällereicheren Regionen sowie an allen größeren Flüssen. „Anders als Wind- und Sonnenenergie ist die Stromproduktion aus Wasserkraft unabhängig von den Wetterverhältnissen und liefert auch dann zuverlässig Energie zur Deckung der Grundlast, wenn kaum Windaufkommen und Sonneneinstrahlung zu verzeichnen sind“, sagte Andreae. Wasserkraft stelle insbesondere im Süden Deutschlands einen unverzichtbaren Baustein der Energiewende dar.