„An unsere Kunden wurden bereits über drei Milliarden Euro ausgezahlt, um die Schäden an Hausrat, Wohngebäuden, Betrieben und Fahrzeugen zu beheben“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, in Berlin. Der Verband rechnet derzeit mit versicherten Gesamtschäden von 8,2 Milliarden Euro.
Von den bislang ausgezahlten Leistungen erhielten Betroffene in Nordrhein-Westfalen über 1,7 Milliarden Euro, so der GDV. Auf Versicherungskunden in Rheinland-Pfalz entfielen rund 950 Millionen Euro, während die übrigen 350 Millionen Euro vor allem in Bayern und Sachsen ausgezahlt wurden. Die Zahlen basieren auf der aktualisierten GDV-Statistik zum Stand der Schadenregulierung.
„Hätten uns beim Wiederaufbau klare Präventionsvorgaben gewünscht“
Beim Wiederaufbau hätte sich der Verband jedoch klare Präventionsvorgaben der öffentlichen Hand gewünscht, so Asmussen. Das betreffe vor allem das Ahrtal. „Stattdessen ist in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, dass man mit den von der Landesregierung neu berechneten Gefahrenkarten für künftige Katastrophen hinreichend vorgesorgt hat. Das ist eine verpasste Chance für eine bessere Hochwasservorsorge“, bemängelte der Hauptgeschäftsführer.
Als Folge der Flutkatastrophe hätten die deutschen Versicherer konkrete Vorschläge für ein Gesamtkonzept zur Klimafolgenanpassung vorgelegt. Damit einher gehe auch ein neues System für den Elementarversicherungsschutz. Ziel sei eine Absicherung aller privaten Wohngebäude gegen Extremwetterrisiken. Im Kern sehen die GDV-Vorschläge vor, dass es künftig nur noch Wohngebäudeversicherungen geben soll, die auch Elementargefahren wie Hochwasser und Starkregen abdecken. Zugleich fordert die Versicherungswirtschaft ein nachhaltiges Umsteuern der öffentlichen Hand, etwa durch klare Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten.