SGD Nord: Atlantiklachs bei Enkirch aus der Mosel gefischt


Der in Enkirch gefangene Lachs stamme vermutlich aus Besatzmaßnahmen im Elzbach und habe nach seinem Aufenthalt im Meer den Weg zurück in die Mosel gefunden, glaubt Jörg Schneider, ein Spezialist für die Wiederansiedlung, der im Auftrag der SGD Nord tätig ist. Demnach hat der gefangene (und unverzüglich wieder freigelassene) Lachs bis Enkirch vom Rhein aus fünf Moselstaustufen überwunden, indem er entweder vorhandene Fischaufstiegsanlagen genutzt hat oder durch die Schleusen geschwommen ist.


Stand ihm an der Staustufe in Koblenz eine bereits ausgebaute und für Lachse gut passierbare Fischaufstiegsanlage zur Verfügung, so traf er an der Staustufe in Lehmen auf ein Modell aus den 50er-Jahren, das nicht mehr den heutigen Erkenntnissen entspricht und für Lachse kaum nutzbar ist, heißt es weiter.


Doch dies soll geändert werden. Eine neue Fischaufstiegsanlage ist laut der SGD Nord in Planung und soll unter ihrer Federführung gebaut werden. So können Lachse und Meerforellen ihre Laichgebiete in Eifel- und Hunsrückbächen dann künftig einfacher und hoffentlich in größeren Mengen erreichen. „Trotzdem müssen wir unsere Bemühungen, die Mosel für Wanderfische durchgängiger zu machen, weiterführen und intensivieren“, erklärte SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.


Gemeinsam mit anderen Rheinanliegerländern betreibt die SGD Nord nach eigenen Angaben aber auch andere Projekte zur Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses (Salmo salar) im Rheineinzugsgebiet. Eine enge Zusammenarbeit mit Nordrhein-Westfalen findet beispielsweise an der Sieg statt, an der Lahn kooperiert die SGD Nord mit dem Bundesland Hessen. Derzeit laufen im Auftrag der SGD Nord und unter Leitung von Jörg Schneider Befischungen in den Lachsgewässern, um junge Wildlachse für die Zucht und das Besatzprogramm zu gewinnen. Das trage dazu bei, dass die eingesetzten Lachse hervorragend an die Bedingungen in den Gewässern in Rheinland-Pfalz angepasst sind und zu „echten Rheinlachsen“ heranwachsen.