Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat einen Bürgerdialog zur Zukunft des Wassers in Deutschland gestartet. Wie das Umweltministerium mitteilt, können die Bürger dazu ihre Vorstellungen bis zum 10. Februar über eine bundesweite Online-Plattform mitteilen. Im Anschluss sollen virtuelle Werkstätten in vier Fokusregionen starten, die auf dem Online-Dialog aufbauen. Parallel dazu finde ein deutschlandweiter Jugendworkshop statt.
Die Wasserwirtschaft in Deutschland stehe vor großen Herausforderungen. Die Folgen des Klimawandels veränderten den Wasserhaushalt, die Qualität der Gewässer sowie die Verfügbarkeit von Trinkwasser. Um zukunftsfähige Lösungen voranzutreiben, entwickelt das BMU derzeit die Nationale Wasserstrategie. Im vergangenen Oktober hatte die Fachwelt ihre Erkenntnisse präsentiert. Nun seien die Bürger eingeladen, ihre Ideen für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser einzubringen.
„Wir müssen heute die Weichen für eine nachhaltige Sicherung unserer Wasserressourcen stellen. Der Klimawandel und seine Folgen stellen unseren bisherigen Lebensstil, unsere Produktionsweise und unsere Landwirtschaft auf die Probe. Eine gute Wasserstrategie für Deutschland braucht alle Perspektiven der Gesellschaft“, so Schulze.
Bürger-Werkstätten im Raum Cottbus, in Mannheim, Oldenburg und Würzburg
So sorgten sich Menschen in Würzburg und Umgebung womöglich um die Verfügbarkeit von Wasser, da die letzten Jahre sehr trocken waren. Leute im Raum Oldenburg beschäftigten sich wegen der vielen landwirtschaftlichen Betriebe vielleicht eher mit der Qualität des Wassers. Der Bürgerdialog soll wichtige Impulse für die Nationale Wasserstrategie geben. Der Online-Dialog mache dazu den Auftakt. Ab Ende Februar sollen die Bürger-Werkstätten in den vier Fokusregionen Raum Cottbus, Mannheim, Oldenburg und Würzburg stattfinden. Diese Regionen kämpften bereits heute mit besonderen Herausforderungen in Bezug auf Wasser, von denen andere Regionen lernen könnten.
Der „Nationale Bürgerinnen- und Bürger-Dialog Wasser“ schließt sich an den bereits abgeschlossenen zweijährigen „Nationalen Wasserdialog“ an. Von 2018 bis 2020 hat die Fachöffentlichkeit Grundlagen für die Wasserstrategie geschaffen, Herausforderungen analysiert und Ziele für eine nachhaltige Wasserwirtschaft und Versorgung identifiziert (EUWID 41.2020).