Auch in der Saison 2020 erzielten die meisten deutschen Badegewässer wieder Bestnoten


In der Badesaison 2020 wurden 2.304 deutsche Badegewässer untersucht und insgesamt wurden 11.156 Wasserproben genommen und ausgewertet. Von den Badegewässern lagen 363 an der Küste von Nord- und Ostsee, 1.907 an Binnenseen und nur 34 an Flüssen. Elf der deutschen Badegewässer wurden nach den Kriterien der EU-Richtlinie im Jahr 2020 als mangelhaft bewertet. Zum Schutz der Badenden wurden 95 Mal Badegewässer während der Badesaison zeitweise aufgrund schlechter Wasserqualität (vorsorglich) geschlossen, darunter 66 Mal wegen ⁠Cyanobakterien⁠ (so genannte Blaualgen) und 29 Mal aus anderen wasserhygienischen Gründen. In den meisten Fällen hatten dabei Starkregenereignisse Schmutzwasser in die Badegewässer gespült, heißt es.


Aufgrund der Einschränkungen im Badebetrieb durch die Covid-19-Pandemie waren 69 Badegewässer für die Badenden zeitweise oder über die gesamte Saison nicht zugänglich. Weitere 15 Badegewässer waren geschlossenen, da u.a. Betreiber*innen fehlten oder Sanierungen durchgeführt wurden. An 27 Badegewässern konnten Pandemie-bedingt (teilweise) keine Proben genommen werden und diese Badegewässer erhielten somit keine Einstufung. Aufgrund noch nicht ausreichender Probenanzahl wurden weitere 38 Badegewässer nicht bewertet. Dennoch bleibe die Qualität der deutschen Badegewässer weiterhin gut bis sehr gut – bereits für 2019 wurden schon ähnliche Ergebnisse gemeldet.


Wie schon im Vorjahr weist das Umweltbundesamt darauf hin, dass wie bereits im vergangenen Jahr auch für den Aufenthalt am und im Badegewässer Regeln zum Abstandshalten und zur Kontaktminimierung eingehalten werden müssen. Eine Übertragung des SARS-Coronavirus-2 über das Wasser beim Baden gelte nach wie vor als äußerst unwahrscheinlich. Grundsätzlich sollten aber Personen, die an einem akuten Infekt der Atemwege oder an einer Durchfallerkrankung leiden, nicht baden gehen, um andere Badende nicht zu gefährden.


Aus den Daten der EU-Kommission geht hervor, dass europaweit im Jahr 2020 fast 83 Prozent der Badegewässer die strengsten Anforderungen der Europäischen Union für die Wasserqualität erfüllten und somit als „ausgezeichnet“ gelten. Die neueste Bewertung, die von der Europäischen Umweltagentur (EUA) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission vorgenommen wurde, bezieht sich auf 22.276 Badestellen in ganz Europa, die über das gesamte Jahr 2020 überwacht wurden und die in den EU-Mitgliedstaaten, Albanien und der Schweiz liegen, teilte die EU-Kommission mit.


Demnach hat sich der Anteil der Badestellen an den Küsten und im Binnenland mit „ausgezeichneter“ Wasserqualität in den letzten Jahren bei rund 85 Prozent stabilisiert und lag 2020 in ganz Europa bei 82,8 Prozent. Die Mindeststandards für „ausreichende“ Wasserqualität wurden an 93 Prozent der im Jahr 2020 überwachten Standorte eingehalten, und in fünf Ländern – Griechenland, Kroatien, Malta, Österreich und Zypern – wurden mindestens 95 Prozent der Badegewässer mit „ausgezeichnet“ bewertet.