Studie zu Renaturierungen: Bisher keine einheitliche Erfolgskontrolle


Bei 77 der insgesamt 227 in der Studie betrachteten Projekte seien Erfolgskontrollen durchgeführt worden. Bisher habe sich trotz zahlreicher Publikationen zur Untersuchungs- und Bewertungsmethodik und der Erkenntnis, dass es zur Verbesserung des Kenntnisstandes einheitlicher Verfahren bedürfe, keine standardisierte Methodik in der Praxis durchsetzen können. Auch das im Auftrag des Umweltbundesamtes 2014 entwickelte „Verfahren zur Kontrolle von Renaturierungsmaßnahmen“ habe sich in Deutschland nicht durchgesetzt. Und obwohl für die Zustandserfassung der biologischen Komponenten und der Gewässerstruktur häufig Standardverfahren genutzt würden, seien die Methodik der Erfolgskontrollen und die Kriterien für die Erfolgsbewertung sehr heterogen, heißt es in der Studie. Die Ergebnisse seien darum untereinander meist nur eingeschränkt vergleichbar.


Nach wie vor ist der Studie zufolge die Datenbasis zu schlecht, um auf Grundlage der Ergebnisse abgeschlossener Renaturierungen allgemeingültige Empfehlungen für die Zukunft abzuleiten. Die genauen Ursachen dafür, dass sich bisher keine einheitliche Methodik durchsetzen konnte, seien unklar und vermutlich vielfältig. So würden Renaturierungen an Fließgewässern werden aus unterschiedlichen Beweggründen heraus initiiert, geplant und umgesetzt, so dass Erfolgskontrollen ein sehr unterschiedlicher Stellenwert beigemessen werde. In dieser Hinsicht bestehe weiterer Untersuchungs- und Handlungsbedarf.


Das im Auftrag der LAWA durch das Umweltbüro Essen, die Chromgruen Planungs- und Beratungs- GmbH & Co. KG erarbeitete Handbuch biete für alle Fließgewässertypen eine Verfahrensempfehlung zur Erfolgskontrolle hydromorphologischer Maßnahmen. Ziel sei es, den Maßnahmenerfolg unter Berücksichtigung der individuellen Maßnahmenziele sowie nicht zu beeinflussender Randbedingungen besser bewerten zu können.