UNEP-Bericht zeigt Gesundheitsrisiken durch Wasserverschmutzung auf


Die Welt sei auf einem guten Weg, die schützende Stratosphäre der Erde wiederherzustellen, aber es gebe noch viel mehr zu tun, um die Wasser- und die Luftverschmutzung zu reduzieren, heißt es in dem Bericht. So gelangten weltweit bis zu 400 Millionen Tonnen Schwermetalle, Lösungsmittel, giftiger Schlamm und andere Industrieabfälle jährlich in die Gewässer. Die Produktionskapazität der globalen chemischen Industrie habe sich zwischen 2000 und 2017 fast verdoppelt. Zwar hätten multilaterale Abkommen zu Chemikalien und Abfällen maßgeblich zur Bekämpfung des Chemikalieneintrags beigetragen, aber vielen Entwicklungsländern fehle immer noch die Fähigkeit, Chemikalien sicher zu handhaben.


Landwirtschaftliche Erträge durch verringerte Wasseraufnahme beeinflusst


Wie es in dem Bericht weiter heißt, würden landwirtschaftliche Erträge vom Klimawandel negativ beeinflusst aufgrund von Erwärmung, wechselnden Niederschlagsmustern, größer Häufigkeit extremer Ereignisse wie Hitzewellen, starker Niederschlag und Dürren sowie Veränderungen in der Inzidenz von Schädlingen und Krankheiten. Auch würden die landwirtschaftlichen Erträge durch verringerte Wasseraufnahme beeinflusst.


Klimaveränderungen werden laut UNEP das bestehende Wasserstressrisiko verschärfen, insbesondere in Gebieten mit geringerem Niederschlag und dort, wo die Grundwasservorräte bereits erschöpft sind. Davon seien sowohl die Landwirtschaft als auch die mehr als zwei Milliarden Menschen betroffen, die bereits unter Wasserstress leiden.  Die Wasserverschmutzung habe sich in den letzten beiden Jahren weiter verschlechtert; die Bedrohung der Süßwasserökosysteme und damit die der menschlichen Gesundheit sei erhöht. Feuchtgebiete seien der am meisten veränderte und zerstörte Ökosystemtyp: Nur 15 Prozent der Feuchtgebiete seien noch vorhanden.


Risiken durch Wasser übertragene Krankheiten


Umweltrisiken verursachen dem Bericht zufolge jährlich rund neun Millionen vorzeitige Todesfälle. Rund ein Viertel der globalen Krankheitsbelastung ergebe sich aus umweltbedingten Risiken, einschließlich Klimawandel, Luft- und Wasserverschmutzung und Exposition gegenüber Giftstoffen Chemikalien. Dabei gehe es unter anderem um durch Wasser übertragene Krankheiten.  Der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen verursache 1,7 Millionen Todesfälle pro Jahr durch Durchfallerkrankungen, von denen zahlreiche Todesfälle von Kindern mit einem Alter von unter fünf Jahren seien.


 „Sofortiges Handeln erforderlich“


Angesichts der Verflechtung von Klimawandel, der Luft- und Wasserverschmutzung, dem Verlust der biologischen Vielfalt, der Landzerstörung sowie der Luft- und Wasserverschmutzung sei es wichtig, diese Probleme jetzt gemeinsam angegangen würden. Sofortiges Handeln sei erforderlich, um den Klimawandel einzudämmen, die biologische Vielfalt zu erhalten und wiederherzustellen, die Luft- und Wasserqualität zu verbessern, die Ressourcen effizienter zu nutzen und die schädlichen Auswirkungen von Chemikalien zu reduzieren. Zum Beispiel sei die die großflächige Wiederaufforstung mit einheimischer Vegetation eine sinnvolle Maßnahme im Hinblick auf den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt, die Landzerstörung und die Wassersicherheit.


Bewässerung größter Bereich der Wassernutzung


Die Ernährung der Menschen, die Wassersicherheit und die die Erhaltung, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung der Natur sind laut UNEP komplementäre und eng miteinander verknüpfte Ziele. Die Bewässerung und die Bewässerungslandwirtschaft seien der größte Bereich der Wassernutzung durch den Menschen, die derzeit rund 70 Prozent der weltweiten Süßwasserentnahme ausmache. Prognostiziert werde, dass dieser Anteil noch steigen werde. Es gelte, die Auswirkungen der Land- und Wassernutzung auf die Natur und damit auf die langfristige Nahrungs- und Wassersicherheit, gemeinsam anzugehen.


Reduktion der Wasserverschwendung entscheidend


Für entscheidend hält es UNEP, die Nahrungsmittel- und Wasserverschwendung zu reduzieren. Das erfordere Veränderungen in Bereichen von Produktions- und Gewinnungssystemen über die Lager- und Verteilungsinfrastruktur Infrastruktur bis hin zu individuellen Konsummustern.


Die Erhaltung von ausreichendem und hochwertigem Süßwasser im Klimawandel, steigendem Bedarf und zunehmender Verschmutzung erfordert die Verbesserung der Effizienz, die kluge Speicherung und die Förderung der Wiederherstellung natürlicher Lebensräume und Abflussregimes. Sektorübergreifende und sektorspezifische Interventionen können Maßnahmen zur Verringerung der Verschmutzung, zur Verbesserung der Wasserqualität und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Grundwasserentnahme erfordern. Um Nachhaltigkeit zu erzielen, seien eine erhöhte Produktivität der Wassernutzung in der Landwirtschaft, ein verbessertes Management von städtischen und anderen Wassernutzern, neue Investitionen in die Wasserverteilungsinfrastruktur und in die Abwasserbehandlung sowie eine klima- und biodiversitätssensible

Erhöhung der Wasserspeicherung notwendig. Politische Instrumente umfassen laut UNEP die Umverteilung von Wasser auf der Ebene des Einzugsgebiets, veränderte Anreize zur Steigerung der Effizienz der Wassernutzung, Widerstandsfähigkeit gegen Dürre und eine angemessene Preisgestaltung. Grenzüberschreitende Vereinbarungen und regionale Rahmenwerke böten eine gute Grundlage für die notwendige regionale Koordination und Kooperation für eine gerechte Aufteilung von Wasser.


Möglichkeiten für Städte und Gemeinden


Wie es in dem Bericht weiter heißt, müssten Städte und Gemeinden viel nachhaltiger gestaltet werden. Die Stadtbevölkerung sei immensen Risiken durch Umweltzerstörung ausgesetzt, darunter extreme Hitze und Überschwemmungen, Luft- und Wasserverschmutzung, Infektionskrankheiten Krankheiten und wachsende Ungleichheit. Unter anderem mit naturbasierten Lösungen böten sich aber kosteneffiziente Möglichkeiten, um die SDG in Städten zu erreichen und urbane Gebiete resilienter gegenüber dem Klimawandel zu machen. Zu den Optionen zählten der Grünflächen, die den Wärmeinseleffekt reduzieren und Regenwasser absorbieren können und die Förderung städtischer und stadtnaher Landwirtschaft.