Beim gespeicherten Grundwasservolumen im Saarland bislang keine Änderungen beobachtet


Wie es in einer aktuellen Mitteilung des Landesumweltministeriums zur Grundwassersituation heißt, sei auch im Saarland zu beobachten, dass Sommermonate mit langanhaltender Trockenzeit negative Auswirkungen auf den Bodenwasserhaushalt und damit auf die Vegetation haben. Dies habe allerdings keinen direkten Einfluss auf die verfügbaren Grundwassermengen.


Das Saarland verfügt über insgesamt 16 Grundwasserkörper (GWK). Von den 16 GWK musste einer in den schlechten chemischen Zustand eingestuft werden. Es handelt sich um den GWK Leuk, einen flächenmäßig kleinen Grundwasserkörper „Buntsandstein und Muschelkalk der Unteren Saar“. Als Umweltziel für Nitrat sei entsprechend der Grundwasserrichtlinie ein Wert von 50 mg/l festgelegt. Der Nitratwert liege hier über dem Grenzwert 50 mg/l.


In nur drei der 16 saarländischen GWK diffuse Einträge von Nitrat

In nur drei der 16 saarländischen GWK stellen diffuse Einträge von Nitrat, insbesondere aus der Landwirtschaft, eine Belastung dar, heißt es weiter. Bis auf den GWK Leuk sei jeweils ein Teilgebiet in dem entsprechenden GWK betroffen. Diese weiteren kleinflächigen diffusen Einträge von Nitrat liegen in den GWK „Buntsandstein und Muschelkalk der Mittleren Mosel“ (Perl) und „Buntsandstein und Muschelkalk der Mittleren Saar“ (Altforweiler) vor. Diese bilden, zusammen mit dem GWK an der Leuk, die so genannten roten Gebiete. Die Belastung sei vor allem auf die Anreicherung von Stickstoff im Boden sowie die Auswaschung von Stickstoffdünger aus landwirtschaftlich genutzten Flächen zurückzuführen.


Auf Oberflächenwasser muss bisher nicht zurückgegriffen werden

Das Umweltministerium stellt fest, dass die Grundwasserqualität im Saarland „vergleichsweise hervorragend“ ist. Die Wasserversorgung könne i.d.R. mit einem nur geringen Aufbereitungsaufwand aus dem Grundwasser sichergestellt werden. Auf Oberflächenwasser müsse bisher nicht zurückgegriffen werden.


Die Grundwasserneubildung liegt den Angaben zufolge in den wasserwirtschaftlich genutzten Grundwasserleitern im Saarland bei etwa 180 Mio. m³/a. Davon seien ca. 135 Mio. m³/a technisch auf Dauer nutzbar, somit gewinnbares Grundwasserdargebot. Unter Beachtung der ökologischen Randbedingungen reduziere sich das gewinnbare Dargebot, d.h. das nutzbare Dargebot auf ca. 100 Mio. m³/a (nutzbares Dargebot).


Wasserförderung erfolgt zu 96 Prozent aus Tiefbohrungen

Die Wasserförderung lag in den letzten Jahren im Durchschnitt bei knapp 70 Mio. m³ im Saarland. Davon gehen ca. 53 Mio. m³ in die öffentliche Wasserversorgung, der Rest verteilt sich auf Brauchwasserentnahmen und die Entnahmen für sonstige Zwecke wie z.B. Mineralwassergewinnung, berichtet das Ministerium. Mitte der 80er Jahre war demnach der Verbrauch mit über 100 Mio. m³ noch rund 50 Prozent höher. Die Wasserförderung erfolge zu 96 Prozent aus Tiefbohrungen, im Mittel etwa 80 m tiefe Bohrbrunnen im Mittleren Buntsandstein, und zu vier Prozent aus Quellen (oberflächennahes Grundwasser aus den Quatär).


Zur Grundwasserstandsmessung gibt es im Saarland 68 landeseigene Messstellen im Saarland. Sie teilen sich auf in 57 Grundwassermessstellen und elf Quellfassungen. Das EU-WRRL-Messnetz beinhaltet zurzeit insgesamt 38 Grundwassermessstellen und elf Quellfassungen.


Masterplan Wasser soll 2023 vorliegen

Die Zahlen des Ministeriums zur Wasserförderung und Verbrauch sind, so eine Ministeriumssprecherin gegenüber EUWID, ganz aktuell und stammen aus der jährlichen Wasserstatistik. Die Daten zur Grundwasserneubildung stammen aus dem Ökologischen Wasserversorgungskonzept Saarland ÖWAV, das bereits in den 90er Jahren erstellt wurde. Allerdings wurden zwischenzeitlich die Wassermengen in einzelnen Gewinnungsgebieten neu errechnet. Bei diesen Neuberechnungen habe sich gezeigt, dass die Ursprungsdaten nach wie vor Gültigkeit haben.


Dennoch werden alle Aussagen und Zahlen im Masterplan Wasser, der 2023 vorliegen soll, überarbeitet. Im Masterplan Wasser werden Kernaussagen zum Grundwasser überprüft, die zukünftigen Herausforderungen und die entsprechenden Handlungsoptionen herausgearbeitet und Vorschläge zur zukunftsfähigen Sicherstellung der Wasserversorgung entwickelt.