Klimawandel: DVGW betont Bedeutung einer höheren Resilienz der Wasserversorgung


„Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Um das hohe Niveau zu halten, müssen wir unser Wasser künftig noch konsequenter als bisher vor den Auswirkungen des Klimawandels und zunehmender Schadeinträge schützen sowie einer alternden Infrastruktur vorbeugen“, betonte DVGW-Vorstand Wasser Wolf Merkel.


Spürbare Veränderungen beim Wasserdargebot und dem Wasserverbrauch erfordern zunehmend Investitionen, zum Beispiel in größere Speicher oder Verbundleitungen und in genauere Prognose- Werkzeuge, um künftig frühzeitig auf Wasserstress- Situationen im Zusammenhang mit Hitze und Dürrereagieren zu können, so der Verband. Auch die wahrscheinlicher werdenden Starkregenereignisse erforderten eine höhere Resilienz der Wasserversorgungssysteme. Ein eigens implementiertes „Zukunftsprogramm Wasser“ soll insbesondere durch zielgerichtete Forschung helfen, die Wasserwirtschaft resilienter und zukunftssicher aufzustellen.


EU-Trinkwasserrichtlinie als zentrales Instrument zur europaweiten Qualitätssicherung


Als ein zentrales Instrument zur europaweiten Qualitätssicherung bezeichnet der DVGW die neue EU-Trinkwasserrichtlinie, die spätestens im Januar 2023 in deutsches Recht umgesetzt sein muss. Der Referentenentwurf der Trinkwasserverordnung wird im ersten Halbjahr 2022 erwartet. Der DVGW begleite diesen Prozess eng. Im Rahmen von Forschungsprojekten beispielsweise würden die Auswirkungen von insbesondere neuen Qualitätszielen auf die Praxis der deutschen Wasserversorgung untersucht. „Unser Ziel ist, für die Wasserversorgungsunternehmen eine praxistaugliche Umsetzung der neuen Qualitätsanforderungen zu gewährleisten“, sagte Merkel.


Wichtig sei weiterhin, dass so wenige Schadeinträge wie möglich in die Trinkwasserressourcen gelangen. „Stoffe, die nicht von essentieller Bedeutung, aber ein Risiko für die menschliche Gesundheit sind, sollten verboten werden, wie beispielsweise die Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS)“, forderte er. „Das Vorsorgeprinzip hat nach wie vor hohe Priorität und muss auch gelebt werden“. End-of-Pipe-Lösungen lehnt Merkel entschieden ab.