Nährstoffbericht NRW: Heinen-Esser rechnet mit sinkenden Nitratbelastungen


Wurde im ersten Nährstoffbericht von 2013 die Grenze von 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Jahr für den Einsatz organischer Dünger noch in zwei Kreisen überschritten, lag die Menge 2020 den Angaben zufolge in keinem Kreis Nordrhein-Westfalens über 150 Kilogramm.


Der Mineraldünger-Einsatz sei von 2016 bis 2020 um etwa 20 Prozent zurückgegangen. Wirtschaftsdünger würden den Angaben zufolge immer effektiver verwertet und bei der Düngung berücksichtigt.


„Geringfügige Veränderung deutet sich an“


Wie bereits im Vorgängerbericht weisen die Acker-beeinflussten Messstellen im Vergleich zum Gesamtdatenkollektiv einen deutlich größeren Anteil bei den oberen drei Konzentrationsklassen über 25 mg Nitrat pro Liter auf, heißt es in dem Bericht. An 12,8 Prozent der Messstellen in NRW sei die Qualitätsnorm von 50 mg Nitrat je Liter im Grundwasser überschritten worden. In landwirtschaftlich geprägten Regionen war der Wert bei 22 Prozent der Messstellen überschritten.


Im Vergleich zum vorherigen Zeitraum 2014 bis 2016 habe sich der relative Anteil bei den ackerbeeinflussten Messstellen um 0,6 Prozent in dieser obersten Konzentrationsklasse verringert, was dem Bericht zufolge eine geringfügige Veränderung im Sinne einer Verbesserung  der  Nitratkonzentration  im  Grundwasser  andeutet. 


Wirtschaftsdüngerimporte aus den Niederlanden um etwa 50 Prozent zurückgegangen


Der Nährstoffanfall aus Tierhaltung und Biogasanlagen gehe seit 2016 deutlich zurück, und die Wirtschaftsdüngerimporte aus den Niederlanden sind im Zeitraum 2016 bis 2020 um etwa 50 Prozent zurückgegangen, gleichzeitig habe es mehr Exporte in andere Länder gegeben. Die Nährstoffbilanzüberschüsse hätten sich durch die aufgrund der Witterung niedrigeren Ernteabfuhren in den vergangenen drei Jahren kaum verändert. Die eingesetzte Stickstoffmenge habe dem nach Düngeverordnung berechneten Düngebedarf entsprochen.


„Regelungen der Düngeverordnung greifen“


Rufe nach weiteren Verschärfungen nannte Heinen-Esser voreilig. Der Dreiklang aus düngerechtlichen Regelungen, gezielter Förderung und Beratung sowie kooperativer Zusammenarbeit beim Gewässerschutz in Nordrhein-Westfalen zeige Wirkung; die Düngepraktiken hätten sich in vielen Punkten deutlich verbessert, sagte die Ministerin. „Die Regelungen der Düngeverordnung greifen“.


Dem aktuellen Nährstoffbericht, der auf der Seite der Landwirtschaftskammer zum Download bereit steht, liegt  den Angaben zufolge die Auswertung von 35.000 einzelbetrieblichen Nährstoffvergleichen zugrunde. Die von diesen Betrieben bewirtschaftete Fläche repräsentiere rund ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen in NRW. Die Ergebnisse sind dem Umweltministerium zufolge belastbar.