Das gab das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) bekannt, das an dem Projekt beteiligt ist. „Promisces“ solle dazu beitragen, Strategien zur Überwindung dieser „forever chemicals“ zu finden und die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft voranzubringen.
Wie das KWB mitteilte, werden fünf spezifische Kreislaufwirtschafts-Routen untersucht. Darunter seien halbgeschlossene Wasserkreisläufe für die Trinkwasserversorgung, die Wiederverwendung von Abwasser für die Bewässerung in der Landwirtschaft, die Nährstoffrückgewinnung aus Klärschlamm, die Materialrückgewinnung aus ausgebaggerten Sedimenten und die Bodensanierung zur sicheren Wiederverwendung in städtischen Gebieten. Ein Team aus 27 Partnereinrichtungen und Unternehmen unter der Leitung des französischen Instituts für Geowissenschaften (BRGM) werde diese Kreislaufwirtschafts-Routen in sieben Fallstudien in Spanien, Frankreich, Italien, Bulgarien, Deutschland und im Donaueinzugsgebiet zwischen Wien und Budapest untersuchen.
Das von KWB geleitete Arbeitspaket wird sich auf Lösungen für schadstofffreie Wasserkreisläufe konzentrieren, einschließlich sekundärer Abwässer aus kommunalen und industriellen Kläranlagen, Klärschlamm, Deponiesickerwasser und Trinkwasser, hieß es weiter. An der Fallstudie in Berlin werde eine eng zusammenarbeitende Expertengruppe teilnehmen, zu der die Berliner Wasserbetriebe, das Umweltbundesamt und die Bundesanstalt für Gewässerkunde gehören. Diese Partnerinstitutionen werden das Vorhandensein von PFAS und iPM(T)s analysieren und ein Vorgehen zur toxikologischen Bewertung von PFAS und anderen iPM(T)s im halbgeschlossenen städtischen Wasserkreislauf Berlins entwickeln.
Das KWB wird nach eigenen Angaben auch den Verbleib und den Transport von PFAS und iPM(T)s im Oberflächen- und Grundwasser erfassen und modellieren, wobei der Schwerpunkt auf der Quantifizierung von Chemikalien im Regenwasserabfluss sowie auf der Lokalisierung von indirekten Einleitungen von Schadstoffen liegen wird. Darüber hinaus wird das KWB Risikobewertungen für die menschliche Gesundheit für Trinkwasser und Grundwasser durchführen, um die Auswirkungen von Korrekturmaßnahmen zu bewerten. Dazu gehöre auch eine verbesserte Berücksichtigung von Unsicherheiten im Risikomanagement, erklärte das Kompetenzzentrum.
Neben der Entwicklung und Demonstration kosteneffizienter und nachhaltiger Technologien zur Beseitigung von PFAS und iPM(T)s sollen durch die Ergebnisse von Promisces Leitlinien für den Umgang mit diesen Stoffgruppen entwickelt, führte das KWB weiter aus. Das Projekt werde Empfehlungen für eine verbesserte Umsetzung von EU-Politik, -Strategien und -Richtlinien aussprechen. Somit werde ein Rahmen für die Entscheidungsfindung entwickelt, der die Rückgewinnung von Ressourcen und die Wiederverwendung von Wasser berücksichtige und Entscheidungen zum Chemikalienmanagement in Bezug auf Interessengruppen und gesellschaftliche Anforderungen, chemische Eigenschaften von PFAS und iPM(T)-Stoffen, technische Lösungen, die industrielle Verschmutzung verhindern oder mindern sowie den gesamten Lebenszyklus aktueller und künftiger Chemikalien unterstütze.