Die dort eingelagerten Giftstoffe seien zu bergen und ein fachgerechter Umgang mit den Stoffen sei zu gewährleisten. Wie die AWBR mitteilte, könne nur so der drohenden Gefährdung des Grundwasserreservoirs im Elsass wirkungsvoll begegnet werden. Einsickerndes Grundwasser könnte die gefährlichen Giftstoffe aus der Lagerstätte austragen und die nördlich gelegenen Wasserversorgungen langfristig gefährden. Betroffen wären in wenigen Jahrzehnten das Trinkwasser für Menschen in Colmar, Sélestat, Straßburg, Hagnau und weiteren Orten.
Umweltorganisationen und politische Kräfte hatten gegen die Entscheidung der französischen Präfektur, die Abfälle einzubetonieren und auf unbestimmte Zeit in der ehemaligen Kalimine zu belassen, geklagt. Noch sei das Urteil nicht rechtskräftig. Der Betreiber der Stocamine habe zwei Monate Zeit, diese Entscheidung beim Staatsrat, dem obersten Gericht in Paris, durch Einspruch anzufechten. Für den Fall eines Einspruchs hoffe die AWBR auf eine Bestätigung des Urteils aus Nancy.
Wie die Arbeitsgemeinschaft weiter berichtet, wurde die ehemalige Kalimine bereits 1999 als Lager für giftige Abfälle gegen den Protest von Umweltschützern und Bürgerinitiativen in Betrieb genommen. Ein Brand am 10. September 2002 in 535 m Tiefe führte zur Schließung der Anlage. Schäden an der Tragestruktur und Missstände bei Betrieb und Sicherheit seien festgestellt worden. Derzeit lagerten dort noch etwa 42.000 Tonnen Giftmüll mit Arsen, Zyankali, Quecksilber und weiteren Risikostoffen. Die Präfektur, die eine Versiegelung genehmigt hatte, habe argumentiert, dass eine Bergung riskanter sei als sie mit Beton einzuschließen.
Die AWBR, Umweltorganisationen und der Oberrheinrat haben sich den Angaben zufolge immer gegen diese Variante ausgesprochen. Unklar sei, ob die Betreibergesellschaft MDPA über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, um künftig die Sicherheit des Lagers zu gewährleisten.
Die AWBR ist ein internationaler Zusammenschluss von über 60 Wasserversorgungsunternehmen im Einzugsgebiet der Aare und des Rheins. Ihre Mitgliedswerke in Österreich, Liechtenstein, der Schweiz, Frankreich und Deutschland versorgen täglich mehr als zehn Mio. Menschen mit Trinkwasser, heißt es.