SGD Nord: Baumaßnahmen zur Rheindeich-Sanierung in Neuwied starten


Allerdings sei der Engerser Rheindeich ist in die Jahre gekommen. Die SGD Nord habe den Plan für das Millionenprojekt genehmigt und sei für die Planung, Vergabe und Überwachung der Arbeiten verantwortlich. „Für die Sanierungsarbeiten werden Kosten von etwa 7,2 Mio. Euro anfallen. Neben den reinen Baukosten fallen noch weitere Kosten an, wie beispielsweise für Planung, Rodungsarbeiten, Ausgleichsmaßnahmen oder Grunderwerb. Das Land Rheinland-Pfalz investiert in den Schutz der Menschen vor möglichen Fluten knapp zehn Mio. Euro“, erklärte SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis. Die Stadt Neuwied übernehme zehn Prozent der Gesamtkosten.


Vor Beginn der eigentlichen Baumaßnahmen sei eine Untersuchung des Areals auf Kampfmittel nötig geworden, da die Eisenbahnbrücke in Engers am Ende des zweiten Weltkrieges stark umkämpft war und bombardiert wurde. Bei der Sondierung wurden rund 56.000 m² untersucht und 174 Kampfmittel geborgen, darunter Infanteriemunition, Wurfgranaten, Stabbrandbomben, Übungsminen sowie Granatpatronen.


Die Baufirma Strabag beginne jetzt, die Baustellenzufahrtsstraßen und Baustelleneinrichtungen herzustellen. Eine Baumaßnahme finde an der Unterführung der Eisenbahnbrücke statt, wo aufgrund der beengten Platzverhältnisse eine Stützmauer errichtet werde. Für die gesamte Dauer der Deichertüchtigung müsse der Elmsweg sowie der Deich gesperrt werden. Je nach Witterungsverhältnissen sollen die Bauarbeiten im Jahr 2023 abgeschlossen sein.


Der rechtsrheinische Hochwasserschutzdeich westlich der Ortslage Neuwied-Engers ist laut der SGD Nord ein wichtiger Bestandteil der Hochwasserschutzanlagen der Stadt Neuwied. Er erstreckt sich von Rhein-Kilometer 601,96 bis 602,58 und riegelt einen ehemaligen Altarm des Rheins ab, der durch das „Engerser Feld“ verläuft. Neben dem Schutz der Innenstadt von Neuwied wirke sich der Deich auch schützend auf die für die Region unverzichtbaren Trinkwassergewinnungsanlagen im „Engerser Feld“ aus. Im Hochwasserfall werde der Eintrag von verunreinigtem Rheinwasser in das hinter dem Deich gelegene Trinkwasserschutzgebiet und somit in das Grundwasser vermieden.