304 Grundwasserkörper in Deutschland weisen eine zu hohe Nitratbelastung auf


Die Summe der horizontalen Ausdehnung der Grundwasserkörper mit einer Nitratbelastung von über 50 Milligramm pro Liter liegt der Antwort zufolge bei 114.824 Quadratkilometern. Inwieweit die Ausbringung von Gülle, Festmist, Gärresten und anderen Stoffen im Grundwasser Nitrat verursache, hänge von einer Vielzahl von Faktoren ab, schreibt die Bundesregierung weiter. Zu den exakten Ausbringungsmengen in den letzten zwanzig Jahren lägen keine Daten vor.


Beeinträchtigen der Rohwasserqualität für das Trinkwasser


Erhöhte Nitratgehalte in Gewässern beeinträchtigen die Rohwasserqualität für das Trinkwasser, so die Bundesregierung zu den Folgen der Belastung. Da hohe Nitratgehalte zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen  führen könnten,  schreibe  die  Trinkwasserverordnung  für  Nitrat  einen Höchstgehalt von 50 mg/l vor.


Der Aufwand für Wasserversorgungsunternehmen, Trinkwasser bereitzustellen, das die Anforderungen an den Nitratgehalt entsprechend  der  Trinkwasserverordnung  einhält,  steige  mit  erhöhten  Nitratgehalten, insbesondere bei Grundwasserkörpern, die eine Belastung von über 150 mg/l aufweisen. Hohe Nitratgehalte beeinträchtigten zudem die Ökologie der Gewässer. Mit Nitrat belastetes Grundwasser gelange auch in diejenigen Oberflächengewässer,  die  aus  dem  Grundwasser  gespeist  werden.  Grundwasserkörper mit Nitratgehalten von mehr als 150 mg/l verstärkten die Belastung entsprechend, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort.


Große Veränderungen bei Ausbringungstechnik für Gülle


Die Bundesregierung weist darauf hin, dass die Düngeverordnung (DüV) in den zurückliegenden Jahren mehrfach überarbeitet wurde und für Faktoren, die Nitrat im Grundwasser begünstigen, die Regeln verschärft worden seien, um Emissionen zu mindern und das Grundwasser zu schützen. Große Veränderungen habe es bei der Ausbringungstechnik für Gülle gegeben. Die Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung für das Jahr 2020 zeigten, dass die Verwendung der emissionsarmen Techniken stark zugenommen habe, heißt es in der Antwort. Etwa 122 Millionen Kubikmeter, demnach 65 Prozent des ausgebrachten flüssigen Wirtschaftsdüngers, wurden im Jahr 2020 mittels Schleppschlauch, Schleppschuh, Schlitzverfahren oder Güllegrubber ausgebracht. Im Jahr 2010 hatte dieser Anteil nur 31 Prozent betragen.