Wie die Universität des Saarlandes mitteilte, wurde die Arbeitsgruppe Gewässermonitoring am Lehrstuhl für Anorganische Festkörperchemie vor 20 Jahren mit Förderung der EU und des Landes eingerichtet. Inzwischen werde die Finanzierung des Gewässermonitorings von der Landesregierung fast vollständig übernommen, und das Projekt sei im vergangenen Jahr um weitere fünf Jahre verlängert worden. Eine langfristige Perspektive der Thematik befinde sich in enger Abstimmung aller Beteiligten.
Die mobilen Messstationen befinden sich im Saarland auch an kleinen Fließgewässern, erklärte die Hochschule. Die Messergebnisse landen direkt online bei der Arbeitsgruppe Gewässermonitoring. Die flexible Online-Überwachung verknüpft mit einer ausgefeilten Messstrategie sei bundesweites Vorbild. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln die aufwändige Messmethodik kontinuierlich weiter.
„Die Stationen sind mit Online-Sonden und Analysegeräten ausgestattet, so dass kontinuierlich verschiedene Messgrößen wie Sauerstoff, Wassertemperatur, pH-Wert und Salzgehalt erfasst werden. Zudem werden die Gehalte an Phosphat, Nitrat, Ammonium und Kohlenstoff-Verbindungen analysiert“, erklärte Diplom-Geographin Angelika Meyer, die die Arbeitsgruppe Gewässermonitoring im Saarland unter Leitung von Professor Horst P. Beck mit aufgebaut und von Beginn an wissenschaftlich begleitet hat. Neben den mobilen Messeinheiten verfügt die Arbeitsgruppe laut Hochschule auch über Einzelsonden, um bei besonderen Belastungen direkt im Gewässer messen zu können. Auch können einzelne Proben im Labor auf eine Vielzahl weiterer Parameter untersucht werden.
„Wenn die Gewässergüte in kleineren Fließgewässern durch Schadstoffe belastet wird, merkt man das in größeren Flüssen oft nicht, weil sich bis dorthin die Konzentration der Schadstoffe stark verdünnt hat. Daher ist die engmaschige Überwachung durch mobile Messstationen so wichtig, weil wir damit neben anthropogenen Einträgen auch Schwankungen während des Tages und bei verschiedenen Wetterlagen genau verfolgen können“, sagte Guido Kickelbick, Professor für Anorganische Festkörperchemie der Universität des Saarlandes.
Heute spielten dabei nicht nur die Gewässerqualität und der Hochwasserschutz eine zentrale Rolle, sondern verstärkt auch Aspekte des Klimaschutzes. „Wenn wir verrohrte und kanalisierte Bäche wieder freilegen, so dass sie sich auf natürliche Weise durch Wiesen und Wälder schlängeln können, und wir zusätzlich die Ufer mit Gehölzen bepflanzen, hilft das nicht nur beim Hochwasserschutz, sondern wirkt sich auch positiv auf das Mikroklima aus und trägt zum Erhalt der Biodiversität bei“, so Kickelbick.