Sowohl durch die Flut im vergangenen Juli selbst als auch durch die Aufräumarbeiten habe sich das Flussbett verändert. Teilweise wurde der Uferbereich durch Aufschüttung von Boden, der beim Aufräumen bei Seite geschoben wurde, verengt. Dies soll sowohl aus Gründen der Hochwasservorsorge als auch aus ökologischen Gründen behoben werden. Vielmehr noch soll sich der Fluss ausbreiten und der Gewässerlauf sich so gefahrlos wie möglich entwickeln können.
Der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Wolfgang Treis, erklärte, die Maßnahme sei ein Beitrag zur Hochwasservorsorge sowie zur ökologischen Aufwertung des Gewässers. Die Maßnahmen in den einzelnen Gemeinden und Flussabschnitten müssten gut aufeinander abgestimmt sein. Maßnahmen der Oberlieger dürften nie zulasten der Unterlieger erfolgen. Manz erklärte: „Hier ist die Solidargemeinschaft aller Flussanlieger gefordert.“
Damit schnell mit der Umsetzung begonnen werden kann, werde das so genannte Gewässerwiederherstellungskonzept im Auftrag der Kreisverwaltung und in enger Abstimmung mit den Kommunen in Teilabschnitten parallel erstellt, heißt es seitens des Landesumweltministeriums. In einzelnen Bereichen konnten solche Maßnahmen schon umgesetzt werden, so wie im Abschnitt zwischen Liers und Dümpelfeld. Durch die hier entstandenen Auen könne sich die Ahr insgesamt nun auf etwa 30 Meter verbreitern. Die Maßnahme in Liers sei bislang rund einen Kilometer lang und soll noch deutlich in Richtung Hönningen ausgeweitet werden.
Auch an anderen Bereichen der Ahr gelte es, dem Fluss wieder mehr Raum zu geben. Durch Umgestaltungen des Flusslaufes würden die Vorländer wieder an die natürliche Hochwasserdynamik angeschlossen und die Flächen bereitgestellt, in denen sich die Ahr zukünftig wieder frei entwickeln soll. Es entstünden somit Rückhalteräume und Abflussflächen, um die Ortschaften vor künftigen Hochwassern besser zu schützen.