Wasserwirtschaftlicher Fachplan als zentrale Richtschnur für Hessen in den nächsten Jahren


„Der Wasserwirtschaftliche Fachplan wird uns in den nächsten Jahren als zentrale Richtschnur dienen, um die Wasserversorgung für Mensch und Natur in Hessen sicherzustellen. Für uns Menschen, die Tiere und Pflanzen ist ausreichend sauberes Wasser lebensnotwendig. Deshalb wollen wir mit dem Fachplan auch in Zukunft für saubere Bäche, für klares Wasser aus der Leitung und für gesunde Wälder sorgen“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz (Grüne).


„Hessen hat ergiebige Grundwasserreserven. Die letzten heißen trockenen Jahre haben uns aber gezeigt, dass wir damit haushalten müssen. Gerade im Hinblick auf die Klimakrise müssen wir vorrausschauend die richtigen Schritte ergreifen. Der Wasserwirtschaftliche Fachplan benennt und priorisiert eine Vielzahl von Maßnahmen, die nun insbesondere vom Land sowie von den Kommunen zu ergreifen sind. Es ist wichtig, an verschiedenen Stellschrauben anzusetzen und jeweils vor Ort die passenden Maßnahmen zu ergreifen“, so Hinz.


Wie es in dem Entwurf heißt, ist die Formulierung der Anforderungen und Maßgaben des vorsorgenden Schutzes der Wasserressourcen, der Rahmenbedingungen für die langfristige Sicherstellung der Wasserversorgung und einer effizienten Wassernutzung Zielsetzung des Fachplans. Dies soll auf der Basis und in Konkretisierung des Leitbildes „Integriertes Wasserressourcen-Management Rhein-Main“ (HMUKLV 2019) geschehen und es soll insbesondere vor dem Hintergrund der Folgen des Klimawandels eine Langfristperspektive und ein Vorsorgeansatz im Fokus stehen.


Zu den in dem Entwurf genannten Handlungsschwerpunkten zählen u.a. die Sicherung und Verbesserung der Ressourcenqualität, die Sicherstellung einer effizienten Ressourcennutzung und Ressourcenverwendung sowie ein länderübergreifendes Ressourcen-Management. Die darin genannten Maßnahmen teilen sich auf in Maßnahmen zur Ressourcenqualität sowie zur Ressourcennutzung und Ressourcenverwendung. Es handelt sich u.a. um Maßnahmen der naturnahen Förderung der Grundwasserneubildung durch Retention und Versickerung sowie um Maßnahmen der Förderung der Ressourcenschonung durch Speicherung und Nutzung von Niederschlagswasser.


Umsetzung der Spurenstoffstrategie für das Hessische Ried sowie deren Übertragung auf andere Gebiete

Vorgesehen ist dem Entwurf zufolge zudem der Schutz des Grundwassers vor Schadstoffeinträgen, um Knappheit durch Verschmutzung zu verhindern; der Ausbau von kommunenübergreifenden Verbundsystemen, die zur Sicherstellung der Wasserversorgung in Trockenperioden beitragen oder die Mobilisierung von Einspar- und Substitutionsmöglichkeiten von Trinkwasser, wie beispielsweise die vermehrte Nutzung von Brauchwasser. Weitere Maßnahmen sind die Förderung der Gewässer- und Auenrenaturierung, die Förderung einer gewässerschützenden Waldbewirtschaftung, die Verbesserung der Bodenwasserspeicherkapazität sowie die Entwicklung des Regenerationspotenzials von grundwasserbeeinflussten Feucht- und Nassbiotopen. Genannt wird auch die Umsetzung der Spurenstoffstrategie für das Hessische Ried sowie deren Übertragung auf andere relevante Gebiete, beispielsweise auf die Untermainebene.