Das Konzept sieht unter anderem Rückhalteflächen und eine Gewässerentwicklungsplanung für das gesamte Einzugsgebiet vor. „Mir ist hier auch der Interessenausgleich der Ober- mit den Unterliegern ganz wichtig“, sagte Eder. Auch weitere Bausteine wie Risikokommunikation, Aktualisierung der Alarm- und Einsatzpläne und Flächennutzungsplanung müssten gemeinsam besprochen und bearbeitet werden.
Für das Gebiet der Ahr und ihrer Zuflüsse habe das Ministerium Experten vor Ort, die sich um die Erhebung aller notwendigen Daten kümmerten. „Wir haben eine eigene Geschäftsführung für die Hochwasserpartnerschaft Ahr bereitgestellt, die sich um die Vorbereitung und Umsetzung des überörtlichen Vorsorgekonzepts kümmert“, sagte Eder. Das Land fördere die Erstellung der örtlichen Vorsorgekonzepte mit 90 Prozent der Kosten.
„Totholz war nicht das alleinige Problem“
Zu Vorwürfen, dass aufgestautes Totholz das Ausmaß der Überflutungen vergrößert habe, sagte die Ministerin: „Totholz war nicht das alleinige Problem - was da durch die Wucht des Wassers weggeschwemmt wurde, war Stückholz zum Abholen und auch teilweise der gesunde Bewuchs in der Auenregion.“ Totholz in den Wäldern zu lassen, sei Teil von Naturschutzmaßnahmen, da abgestorbenes Holz wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist.
Als erste Maßnahmen der Partnerschaft soll eine Gewässersanierungs- und -entwicklungsplanung erstellt werden, die auch die künftige Gehölzpflege umfasst. Naturnahe Auen seien die wichtigsten Rückhalteflächen, sagte Eder. Die Gehölze sicherten außerdem bei Hochwasser die Ufer und bremsen die Erosion. Naturschutzmaßnahmen und wasserwirtschaftliche Maßnahmen seien überhaupt kein Gegensatz, erklärte Eder. Im Gegenteil - wo es eine naturnahe Vegetation gebe, habe der Boden eine besonders hohe Speicherfähigkeit für Wasser. (dpa)