KAHR-Sprecher Holger Schüttrumpf erklärte, bei der Sturzflut hätten die Brücken über die Ahr als „Nadelöhre“ die Katastrophe verschärft. Zweites wichtiges Thema in den ersten Monaten des Projektes seien die Hochwasserrückhaltepotenziale gewesen. „Wir müssen Flüssen mehr Raum geben“, sagte der Wasserwirtschaftsexperte von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Klar sei aber, dass es keinen absoluten Hochwasserschutz geben könne.
Vorsorge auch außerhalb der festgesetzten
Überschwemmungsgebiete notwendig
Eine der bereits formulierten Empfehlungen lautet zum Beispiel, „dass die sensiblen und kritischen Infrastrukturen auch außerhalb der gesetzlich festgesetzten Überschwemmungsgebiete Vorsorge gegen Starkregen und extreme Hochwasser benötigen“. Die zerstörten Ahr-Brücken müssten hochwassergemäß wieder aufgebaut werden.
Bei der Sturzflut am 14. und 15. Juli 2021 waren im Ahrtal nach extremem Starkregen 134 Menschen getötet und Tausende Häuser zerstört worden.
Das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderte Projekt KAHR soll mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen die Aufbaumaßnahmen in den von der Flutkatastrophe im Juli 2021 zerstörten Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unterstützen. Bis Ende 2024 sollen in dem Verbundprojekt mit insgesamt 13 Partnern aus Wissenschaft und Praxis Fragen zur Klimaanpassung, der risikobasierten Raumplanung und zum Hochwasserschutz erarbeitet werden. Ziel ist es nach Angaben der RWTH Aachen, konkrete Maßnahmen für einen klimaresilienten und zukunftsorientierten Wieder- und Neuaufbau in den betroffenen Regionen zu schaffen. (dpa/EUWID)